14.08.2013
Das Kindswohl in den Mittelpunkt stellen
LIMBURG ? Das Kindswohl darf beim Schaffen neuer Betreuungsplätze in Kindertagesstätten nicht vergessen werden. Dies hat Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst, der Vorsitzende der Kommission Ehe und Familie der Deutschen Bischofskonferenz, in Limburg angemahnt: „Die ersten Jahre eines Kindes sind für dessen gesunde Entwicklung sehr wichtig. Auch wenn derzeit mit Eile daran gearbeitet wird, formal alle gesetzlichen Ansprüche zu erfüllen, muss immer bewusst sein, dass hier zuwendungsbedürftige Kleinstkinder betreut werden sollen“, so der Bischof von Limburg.
Tebartz-van Elst beruft sich auf wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Entwicklungs- und Gehirnforschung, sowie der Kinderpsychologie: „Eine enge Bindung der Kleinkinder an Betreuungspersonen fördert ihre emotionale Stabilität und die Beziehungsfähigkeit. Diese sind für das gesamte Leben wichtig“, so der Bischof. Der Familienbischof warnte davor, beim Ausbau der Betreuungsangebote und Qualitätsstandards falsche Prioritäten zu setzen: „Wer Quantität statt Qualität anbietet, wird in Zukunft aller Voraussicht nach mehr zahlen müssen, um die Fehler zu beheben, die in der Betreuung gemacht wurden, als er heute zu sparen hofft“.
Tebartz-van Elst appellierte daher an alle, die am Ausbau der Krippenbetreuung beteiligt sind, die Ausbildung des Fachpersonals zu intensivieren und die Betreuungsschlüssel möglichst zu Gunsten der Kinder zu gestalten. „Wenn Eltern ihre Kinder ? aus welchen Gründen auch immer ? in eine Krippe geben, so sollten sie zumindest die Sicherheit haben, dass ihre Kleinkinder sowohl von pädagogisch gut geschultem Personal betreut als auch in Gruppen integriert werden, die den Aufbau emotionaler Bindungen möglich machen.“