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11.06.2013

Der Wohlgeruch des Himmels

Bischof besucht das Antoniushaus in Hochheim

HOCHHEIM / FLÖRSHEIM. ? Bei einem Besuch im Antoniushaus in Hochheim hat sich Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst am Montag, 10. Juni, sehr beeindruckt von der Vielfalt der Förderung gezeigt. In der Einrichtung, die zur Josefs-Gesellschaft gehört, können sich körper- und mehrfachbehinderte Menschen schulisch, sozial und beruflich rehabilitieren. Bei einem Rundgang durch den Gebäudekomplex mit Geschäftsführer Markus Schmahl informierte sich der Bischof über Ausbildung und Wohnen, Therapie und Freizeitmöglichkeiten. Anschließend feierte er mit Bewohnern und Mitarbeitern sowie Gläubigen aus Hochheim einen Gottesdienst in der Kapelle des Hauses. Am Nachmittag hatte Tebartz-van Elst ebenfalls im Rahmen der Visitation die Kurt-Graulich-Stiftung in Flörsheim besucht.  

Jeder Mensch habe seine ureigene Gaben, sagte der Bischof bei der Begrüßung in der Kapelle: „Das ist Kirche, dass die vielen Gaben zusammen finden“. Es gehe darum, einen Blick dafür zu bekommen, „wo uns Gott beschenkt“ und sich daran zu erfreuen. In seiner Predigt bezog sich Tebartz-van Elst auf den Weihrauch als eines der Zeichen, die zu jedem Gottesdienst gehörten. Er verweise auf das „mehr“ und werde deswegen auch als „Wohlgeruch des Himmels“ bezeichnet. „Wir sind nicht allein“, betonte der Bischof: Was in dieser Welt so viel zähle, sei vor Gott nichts. Vor ihm zähle nur die Liebe. Da, wo es Liebe geben, gebe es auch Leiden, Mitleiden und Leidenschaft. Die glühende Kohle im Weihrauchfass bezeichnete er dabei als ein Bild für die Leidenschaft im Glauben. Die unterschiedlichen Körnchen stünden für die vielen unterschiedlichen Begabungen der Menschen. Christen, die sich mit ihrer eigenen unverwechselbaren Gabe einsetzten im Dienst an der Gemeinschaft, „die kann man gut riechen“. Das sei gelebter Glaube, auf dem Boden der Leidenschaft, „damit alle gewinnen und wir alle miteinander reich werden.“ 

Im Anschluss an den Gottesdienst war der Bischof zusammen mit Ortspfarrer Markus Schmidt und Internatsleiter Georg Theisen in einer Wohngruppe im Internat der Peter-Josef-Briefs-Schule zum Essen mit Schülern und Mitarbeitern eingeladen. Neben der Förderschule für Kinder und Jugendliche mit Körperbehinderung gehören zum Antoniushaus ein Beratungs- und Förderzentrum (BFZ), Berufliche Schulen für Jugendliche und junge Erwachsene mit Körperbehinderung (Fachrichtung Wirtschaft und Verwaltung), Internate für die jeweiligen Schulformen sowie Wohnangebote für Erwachsene und ambulant betreutes Wohnen. Im letzten Jahr konnte das hundertjährige Bestehen der Einrichtung gefeiert werden. 

Bei seinem Besuch der Kurt Graulich-Stiftung in Flörsheim am Mittag war der Bischof von Kurt-Jochen Graulich, dem Vorsitzenden der Stiftung, empfangen worden. Die Stiftung unterstützt viele soziale Projekte im Main-Taunus und Menschen in Notsituationen. So ist die Graulich-Stiftung seit über einem Jahrzehnt Verbundpartner des Sozialbüros Main-Taunus. Graulich ist Kuratoriumsmitglied der Ökumenischen Wohnhilfe im Taunus e.V. und hat in der Vergangenheit immer wieder Baumaterial zur Verfügung gestellt. Als besonderes Zeichen der Verbundenheit wird die Kurt-Graulich-Stiftung am Freitag, 6. September, im Beisein des Bischofs dem Sozialbüro Main-Taunus zum 15jährigen Bestehen den Kurt-Graulich ?Stiftungspreis verleihen. (rei)

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