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24.12.2013

Ein Geschenk für die ganze Menschheit

Weihnachtspredigt von Weihbischof Dr. Thomas Löhr

LIMBURG  Ohne die Geburt von Jesus von Nazareth gäbe es kein dauerhaftes Bewusstsein von Freiheit und Geschwisterlichkeit. Dies hat der Limburger Weihbischof Dr. Thomas Löhr in seiner Predigt am ersten Weihnachtstag im Hohen Dom zu Limburg betont. Wer das „Vater unser" ernst nehme, erkenne alle Menschen als Schwestern und Brüder an, denn sie seien Kinder des einen Vaters.

 

Besorgt blickte Löhr auch deshalb auf das Leid vieler Menschen, die auf der Flucht sind. „Sie sind nicht Statistik. Und wenn sie auch weit weg von uns auf einer fernen Insel ankommen, sind es doch unsere Türen, an die geklopft wird, und unsere Herzen an die sie appellieren", sagte Löhr. Mit ihrem Erlebten seien sie weit entfernt von der Freude der Heiligen Nacht. Doch gerade ihnen gelte die Gnade der Weihnacht, denn sie lebten im Dunkel, in das hinein der weihnachtliche Friede verkündet werde.

Gottes Wort kommt in die Welt

 

Der Mensch sehne sich nach dem göttlichen Wort, nach einem Trost vom Himmel. „Gottes Liebe und Barmherzigkeit aber lässt sich nicht abweisen, auch dann nicht, als ihr die Tür vor der Nase zugeschlagen wird", so Weihbischof Löhr. Er verwies auf den Evangelisten Johannes, der die Geburt Jesu in einen noch größeren Zusammenhang stellt und mit hymnischen Worten das Kommen des göttlichen Wortes in die Welt besingt (vgl. Joh 1,1). Gott, Welt und Menschheit gelangten so zu einer ganz neuen und tiefen Beziehung zueinander. „Gott wird in seinem Sohn ein Teil meines Lebens und meiner Geschichte, meines Hoffens und Bangens, meiner Freude und Trauer. Keine echte Freude, die nicht ihren eigentlichen Glanz von Gott her erhält. Und keine Trauer, die so dunkel wäre, dass nicht doch der Stern von Bethlehem aufleuchtet und Rettung und Frieden verheißt", so Löhr.

 

Das Wort Gottes hat für den Weihbischof einen festen Platz in der Welt. Nichts, was geschaffen ist, sei ohne Gott und ohne dieses Wort entstanden. Die Welt aber entwickle sich nach eigenen Gesetzen. Wenn sich Freiheit ökonomisch und gesellschaftlich ohne Rückbindung an ethische Vorgaben und religiöse Intuition entwickle, bleibe der Mensch auf der Strecke. „In einer Welt, die ohne Gott auszukommen meint, hat auch der Mensch am Ende keinen sicheren Platz, droht die Menschlichkeit in den Hintergrund zu treten", sagte Weihbischof Löhr.

Botschaft voll Barmherzigkeit, Gnade und Wahrheit

 

Die Welt brauche Christen, die an das Kommen des göttlichen Wortes in die Welt glauben. Und sie habe einen Anspruch darauf, dass dieser Glaube in Wort und Tat bezeugt werde. „Die weihnachtliche Botschaft von Rettung und Frieden ist uns nicht einfach hin zu unserem eigenen Wohlbefinden geschenkt. Je mehr die Plausibilität der christlichen Botschaft in unserer Gesellschaft verfällt, umso wichtiger ist unser mutiges Eintreten", so Weihbischof Löhr. Die Erfahrung der Barmherzigkeit Gottes werde zum Auftrag. Die Botschaft von Weihnachten sei ein Geschenk für die ganze Menschheit. Zugleich sei sie aber auch jedem Einzelnen von einem liebenden Gott geschenkt. „Immer neu klopft er an die Tür unseres Herzens, weil er uns mit seiner Liebe und Barmherzigkeit, voll Gnade und Wahrheit, umarmen will", sagte Weihbischof Dr. Thomas Löhr. (StS)

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