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16.04.2013

Ein neues Seminar für neue Priester

Hochschule Sankt Georgen baut Studentenwohnheim

FRANKFURT.- Eine gute Priesterausbildung braucht auch gute Studien- und Wohnbedingungen. Deshalb baut die Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt ein neues Priesterseminar. Für ein modernes Konzept von Priesterausbildung sei das alte Seminargebäude aus dem Gründungsjahr 1926 nicht mehr geeignet, unterstrich Pater Stephan Kessler, Leiter des Priesterseminars, am Dienstag, 16. April, bei der Vorstellung der Baupläne.

„Die Kirche braucht Priester ? und sie braucht gute Priester!“ betonte der Jesuit, der auch Dozent an der Hochschule ist. Der Jesuitenorden in Sankt Georgen ist verantwortlich für die Ausbildung von Priestern der (Erz-)Bistümer Limburg, Hamburg, Hildesheim und Osnabrück. Etwa 30 Priesterkandidaten und 30 Priester aus aller Welt, die hier ein Aufbaustudium absolvieren, leben derzeit in Sankt Georgen. Sie zu menschlich reifen Seelsorgern auszubilden, die ihren Glauben für die Menschen von heute glaubwürdig vertreten können, gelinge vor allem, wenn das Gemeinschaftselement eingeübt werde, betonte Kessler. Die jungen Männer müssten neben ihrer fundierten akademischen Ausbildung vor allem ihre Berufung prüfen. Dazu brauche es verlässliche Wohngemeinschaften und eine differenzierte Kommunikationsstruktur.

Nur gute Ausbildung schafft gute Priester

Im Jahr 2013 ein neues Priesterseminar zu konzipieren und zu gestalten, sei durchaus gewagt, gestand Pater Kessler zu. Für die Kirche gebe es dazu jedoch eigentlich keine Alternative: „Zur Weitergabe und Feier des christlichen Glaubens werden gute Priester benötigt. Die gibt es gemäß jesuitischer Überzeugung nur durch gute Ausbildung.“ Zusammen mit den engagierten Diözesen wollten die Jesuiten sich in Frankfurt dieser Herausforderung stellen, versicherte Kessler und schloss nicht aus, dass sich auch andere diesem Modell der Priesterausbildung anschließen könnten. „Unser Ideal ist authentische religiöse Praxis und kompetente Wissenschaftlichkeit zu verbinden mit engagierter Zeitgenossenschaft und dem Mut, neue Wege der Seelsorge zu beschreiten.“

In dem neuen Seminargebäude, das vom Sommer an auf dem Gelände der Hochschule in Sankt Georgen errichtet wird und im April 2015 bezogen werden soll, wird deshalb großer Wert auf das Zusammenleben gelegt. In jedem der sechs Geschosse soll es eine Wohngruppe mit je zehn Studentenzimmern geben, einen gemeinsamen Wohnraum und ein Esszimmer mit Küchenzeile. Außerdem sind Wohn- und Arbeitsräume für die Seminarleiter, ein Meditationsraum und Gemeinschaftsräume vorgesehen.

Die Kosten belaufen sich nach Angaben der Hochschule auf 8,8 Millionen Euro, die vom Trägerverein, den beteiligten Bistümern und dem Verband der Diözesen Deutschlands aufgebracht werden. Der vorhandene Bau, dessen Konstruktion einer Sanierung nicht standhält, wird bis auf Erdgeschoss und ersten Stock abgerissen. Mit 120 Plätzen ist es bei sinkenden Priesterzahlen einerseits zu groß geworden, zum anderen genügen die winzigen Zimmer und die sanitären Einrichtungen nicht mehr einem modernen Standard. (dw)

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