01.02.2013
Ein Zeichen für unsere Zeit
LIMBURG/DERNBACH - Die Selige Maria Katharina Kasper hat der Kirche von Limburg das Gesicht der Liebe Gottes gezeigt: Mit dieser Feststellung beginnt Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst seinen Brief zur geistlichen Vorbereitung auf die Heiligsprechung der Seligen Ordensgründerin. Mit seinem Schreiben lädt der Bischof alle Gläubigen ein, persönlich und in den Kirchengemeinden auf die Fürsprache der Seligen zu vertrauen und den Weg zur Heiligsprechung im Gebet zu begleiten.
Maria Katharina Kasper wurde am 26. Mai 1820 in Dernbach im Westerwald geboren und wuchs als siebtes Kind armer Eltern auf. "Der Blick für die Entbehrungen in der eigenen Familie schärfte ihre Wachsamkeit für die soziale Not ihrer Mitmenschen und weckte in ihr schon früh die Bereitschaft zum Helfen und zum Dienen", so der Bischof. Daraus sei eine Bewegung entstanden, die die Kirche von Limburg in ihrer Geschichte und Gegenwart geprägt habe. Im Jahr 1851 gründete die Westerwälderin die Kongregation der Armen Dienstmägde esu Christi, die auch als Dernbacher Schwestern bekannt sind. "In ihrem Dienst hat die Selige Maria Katharina Kasper gezeigt, dass Glaube, Caritas und Gebet nicht voneinander zu trennen sind", schreibt Tebartz-van Elst. Diese innere Stimmigkeit sei die Glaubwürdigkeit, die schon zu Lebzeiten der Ordensgründerin so viele Menschen angesprochen habe. Bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhundert hinein hätten Dernbacher Schwestern dieses Zeugnis ihrer Gründerin in vielen Pfarrgemeinden der Diözese, in Kindertagesstätten und Schulen, Krankenhäusern und Pflegeheimen und an vielen anderen Orten weitergegeben.
Bischof Tebartz-van Elst sieht in der Seligen Maria Katharina Kasper eine Fürsprecherin, deren wacher Blick auf Erden in einen fürsorgenden Blick aus dem Himmel geworden ist. "So ist sie an unserer Seite und holt uns in Gottes Nähe. Diese Fürsprache ist heilsame Vermittlung", so Tebartz-van Elst. Die Ordensgründerin habe in ihrem Leben Gottes- und Nächstenliebe zusammengeführt. Deshalb sei sie zum "Zeichen für unsere Zeit" geworden und in Europa, Asien, Afrika und Amerika erlebbar. "So, wie ihre Seligsprechung vor 35 Jahren ihre Verehrung und Bedeutung in der Kirche von Limburg zum Ausdruck brachte, könnte heute ihre Heiligsprechung dankbar bewusst machen, wie sehr das Vermächtnis der Seligen Maria Katharina Kasper in der ganzen Weltkirche angekommen ist", schreibt der Bischof.
Mit Blick auf ihre weltkirchlich gewachsene Bedeutung, habe der Bischof bei einer persönlichen Begegnung mit Papst Benedikt XVI. darum gebeten, zu prüfen, ob die Selige Maria Katharina Kasper heilig gesprochen werden könne. Die Heiligsprechung sei nicht wie ein Aufstieg im Sinne dieser Welt zu verstehen, sondern als Ausdruck ihrer weltweit gewachsenen geistlichen Ausstrahlung. (StS)
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