19.03.2013
Familien brauchen Entlastung
BERLIN/LIMBURG - Kirche und Politik im Dialog: Am Montag, 18. März, haben sich Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) und Politiker des CDU-Präsidiums zum Austausch über die Familienpolitik in Deutschland getroffen. An dem Treffen unter dem Vorsitz der Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel nahm auch Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst als Vorsitzender der Kommission Ehe und Familie teil. Er plädierte an die Politik, Ehe und Familie als Keimzelle von Kirche und Gesellschaft zu unterstützen und zu schützen.
"Der Staat sollte alles unterlassen, was die Ehe in ihrer natürlichen Form beeinträchtigt", so Tebartz-van Elst. Die Beibehaltung des Ehegattensplittings sollte ein gemeinsames Ziel von Kirche und Politik sein. Nur so könne eine gerechte Verteilung der Belastungen von Ehepaaren und Familien erhalten bleiben. Gleich hohe Einkommen von Ehepaaren müssten auch in Zukunft gleich besteuert werden. "In einer Erwerbs- und Verbrauchsgemeinschaft hat jeder zur Hälfte Anteil an Ausgaben und Einnahmen´", sagte der Bischof. Diesem Grundsatz entspringe auch das Splittingverfahren, das gleichberechtigte Sichtweisen in Wirtschaftsgemeinschaften vorsehe. Das Ehegattensplitting ermögliche es ohne finanzielle Benachteiligung Familienangehörige selbst zu hause zu pflegen, es werde besonders der förderungswürdigen Familiengründungsphase gerecht und unterstütze auch die Familien, in denen sich ein Elternteil ganz oder teilweise der Familienarbeit widmen möchte.
Mit der Ehe, die als bewährter Lebensentwurf geschützt werden solle, so der Bischof, stehe auch die Familie unter dem besonderen Schutz kirchlicher und staatlicher Obhut. Die Teilnehmer von CDU-Präsidium und Bischofskonferenz bekräftigten ihre Botschaft, dass es für die Persönlichkeits- und Identitätsfindung eines Kindes gut und förderlich sei, bei Vater und Mutter aufzuwachsen. Bischof Tebartz-van Elst unterstrich hierbei die Aufgabe des Familienbundes der Deutschen Katholiken. Dieser vertrete die Anliegen katholischer Familien und der Kirche im Blick auf Ehe und Familie in der Tagespolitik. Als Familienbischof sei es ihm ein besonderes Anliegen die Entlastungen der Familien als Thema sowohl in der Kirche als auch der Politik in den Mittelpunkt öffentlichen Interesses zu rücken. Der Bischof forderte abschließend: "Familie ist weit mehr als eine wirtschaftliche Einheit und darf daher von der Politik und in der Gesellschaft nicht nur unter ökonomischen Gesichtspunkten betrachtet und gewertet werden!"
Für das Präsidium der CDU nahmen an dem Gespräch teil:
Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel (Vorsitzende), Hermann Gröhe (Generalsekretär); Dr. Helmut Linssen (Bundesschatzmeister); die stellvertretenden Vorsitzenden Armin Laschet und Thomas Strobl; die Präsidiumsmitglieder Emine Demirbüken-Wegner, Michael Grosse-Brömer, Dr. Reiner Haseloff, Volker Kauder, Annegret Kramp-Karrenbauer, Karl-Josef Laumann, Philipp Mißfelder, Herbert Reul.
Für die Deutsche Bischofskonferenz nahmen an dem Gespräch teil:
Erzbischof Dr. Robert Zollitsch (Vorsitzender); Erzbischof Dr. Ludwig Schick, Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck, Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst, Bischof Wolfgang Ipolt, Weihbischof Dr. Anton Losinger, Pater Dr. Hans Langendörfer SJ und Prälat Dr. Karl Jüsten.
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