10.05.2013
"Gotteshäuser haben Strahlkraft"
KAMP-BORNHOFEN/LIMBURG - Kamp-Bornhofen ist einer von drei Marienwallfahrtsorten im Bistum Limburg. Jährlich machen sich zehntausende Pilgerinnen und Pilger dorthin auf den Weg, um vor dem Gnadenbild der Schmerzhaften Gottesmutter zu beten. Zurzeit verändert die Wallfahrtskirche in Kamp-Bornhofen ihr Gesicht: Das Dach und die Fassade des historischen Gotteshauses werden noch bis Ende August saniert. Das Bistum investiert 1,38 Millionen Euro in die Zukunft dieses wichtigen Ortes kirchlichen Lebens.
"Die Sanierung verlangt Maßarbeit", erklärt Stefan Zeyen vom Architekturbüro Heinrich aus Dornburg-Frickhofen. Der Architekt hat im Auftrag des Bistums die Sanierungsarbeiten geplant und begleitet die Arbeiten. Die Sanierung der Dächer von Pilgerhalle und Klosterkirche nahmen einige Wochen in Anspruch. Das Dach der Pilgerhalle musste komplett erneuert werden. Das Dach der Wallfahrtskirche hingegen konnte mit Blick auf die gute Substanz saniert werden. An der Fassade waren große Teile Putz und Farbe abgeblättert. Hier musste saniert werden, sodass Mitte April die Malerarbeiten begonnen werden konnten. Zur Sanierung der Fassade gehörte auch die Restaurierung der historischen Fenster aus dem beginnenden 19. Jahrhundert im Chorraum und Westschiff der Kirche. In den kommenden Wochen werden nun die Malerarbeiten weiter gehen. Zusätzlich werden die Dachgauben überarbeitet und die Vorhalle wird neu verschalt. "Hier überarbeiten wir die Schieferdeckung nach historischem Vorbild", so Architekt Zeyen. Die gesamten Sanierungsarbeiten gliedern sich in zwei Abschnitte: Der erste Bauabschnitt war die Sanierung des Turmes in den Jahren 2006 bis 2009. Der Zweite Abschnitt ist die Dach- und Fassadensanierung. Vor einigen Wochen entdeckten die Fachleute bei ihren Arbeiten in der Vorhalle historische Malereien an der Decke. "Es handelt sich hier um Malereien, die unter sechs verschiedenen Schichten verborgen lagen und wahrscheinlich zu Beginn des 19. Jahrhunderts mit einer besonderen Technik der Schablonenmalerei gefertigt wurden", erklärt Zeyen. Diese Malereien sollen nun nach Möglichkeit erhalten und freigelegt werden.
Mit der umfassenden Sanierung in Kamp-Bornhofen nimmt das Bistum Limburg als Eigentümer der Wallfahrtskirche und des Klosters auch seine kulturhistorische und pastorale Verantwortung wahr. Historisch und Pastoral sind Wallfahrtskirche und Kloster gewachsene und wichtige Orte kirchlichen Lebens. Ideelle Unterstützung erfährt der Sanierungsprozess der Kirche Kamp-Bornhofen vom Freundeskreis der Franziskaner im Wallfahrtskloster Bornhofen. Der Freundeskreis entwickelt Kontakte und unterstützt das Zusammenwirken zwischen der Klostergemeinschaft und den Mitbürgern/Wallfahrern. "Gotteshäuser haben Strahlkraft. Wir wollen helfen, diese zu verbreiten", so Hartmut Hülser, Zweiter Vorsitzender des Freundeskreises. Weitere Informationen zum Wallfahrtsort gibt es im Internet unter www.wallfahrtskloster-bornhofen.de. (sFi)
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