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12.09.2013

"Kommt und seht!" - Gastgeberinnen im Glauben

Rund 300 Teilnehmerinnen feiern den Tag der Frauen

Limburg - "Kommt und seht!" - Gastgeberinnen im Glauben: Unter diesem Leitwort stand der Tag der Frauen der 55. Kreuzwoche im Bistum Limburg. Etwa 300 Frauen aus allen Teilen der Diözese trafen sich am Mittwoch, 11. September, in der Bischofsstadt an der Lahn, um gemeinsam Gottesdienst zu feiern, miteinander ins Gespräch zu kommen und sich insbesondere mit der Thematik der Gastfreundschaft auseinanderzusetzen.

Eucharistiefeier und "Frauenmahl"

Zu Beginn des Tages waren die Teilnehmerinnen zu einem Gottesdienst mit Weihbischof Dr. Thomas Löhr in den Limburger Dom eingeladen. Anschließend fand ein sogenanntes "Frauenmahl" in der Limburger Stadthalle statt. "Die Idee des Frauenmahls ist es, rund um das gemeinsame Mahl mit kurzen Tischreden die Gäste zu inspirieren, um anschließend zu einem engagierten Austausch einzuladen", so die Organisatorin Dr. Susanne Gorges-Braunwarth. Die drei eingeladenen Tischrednerinnen lieferten dabei sehr unterschiedliche Impulse für die Diskussion unter den teilnehmenden Frauen.

Drei Tischrednerinnen

Als erste Tischrednerin sprach Dr. Hildegard Gosebrink, Theologin und Rektorin des Martinushauses in Aschaffenburg. Mit Blick auf das bevorstehende gemeinsame Mahl behandelte sie den in einer langen Tradition christlicher Spiritualität stehenden Gedanken, dass der Mensch nicht nur fünf Sinne habe. Vielmehr gebe es neben den fünf Sinnen zur Wahrnehmung der äußeren Wirklichkeit auch fünf Sinne zur Wahrnehmung der inneren Wirklichkeit. Erst durch das innere Wahrnehmen werde etwa auch die Weisheit der Bibel erfahrbar. Auch wenn Glaube und Kirche manchmal nicht schmecken oder Biss erfordern würden, so könnten sie doch immer Nahrung zum inneren Sattwerden bieten.

Anschließend hielt Dr. Eleonore Reuter, Professorin für Exegese des Alten und neuen Testaments an der Katholischen Hochschule Mainz, ihre Tischrede. Als biblische Perspektive auf das Thema wählte sie die alttestamentarische Erzählung von der freundlichen Aufnahme des Propheten Elija durch eine arme fromme Witwe. Selbst am Existenzminimum gibt die Frau im Vertrauen auf Gott ihren letzten Bissen für den Fremden. Diese Bereitschaft zur unbedingten Gastfreundschaft hat nichts mit dem heutigen "Geben und Nehmen" zu tun, wird aber als christlicher Akt von Gott selbst belohnt.

Als dritte Tischrednerin sprach die CDU-Landtagsabgeordnete Claudia Ravensburg zu den Frauen. Sie ist Mitglied im Vorstand des Büros für Staatsbürgerliche Frauenarbeit. Ausgehend von aktuellen Fragen der Einwanderungs- und Asylpolitik warb sie dafür, den nach Deutschland kommenden Menschen eine Chance auf Mitgestaltung zu geben. Dadurch entstehe ein "Miteinander, bei dem Gast und Gastgeber gleichermaßen bereichert werden". Zugleich betonte sie die Wichtigkeit gesamtgesellschaftlicher Diskussion, etwa auch bei der Frage, wie weit Gastfreundschaft eigentlich gehen muss.

Workshops

In acht verschiedenen Workshops waren die Teilnehmerinnen eingeladen, sich nach den Tischreden noch intensiver mit den Themen "Gast" und "Gastfreundschaft" auseinanderzusetzen. Der Tag der Frauen endete am frühen Abend mit einer Segensfeier in der Limburger Annakirche. (ld)


 

Weitere Informationen zur Kreuzwoche und zum Kreuzfest gibt es im Internet unter <link http: www.kreuzfest.bistumlimburg.de _blank>www.kreuzfest.bistumlimburg.de

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