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19.04.2013

Persönliche Begegnung und offener Austausch

Bischof Tebartz-van Elst trifft hochrangige Kommunalpolitiker

HOFHEIM. ? Das soziale Engagement der katholischen Kirche im Main-Taunus war eines der Gesprächsthemen einer Begegnung von Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst mit den Spitzenvertretern der Kommunalpolitik im Main-Taunus-Kreis. Im Rahmen seiner Visitation des Bezirks tauschte sich der Limburger Bischof am Donnerstag, 18. April, im Vincenzhaus mit Landrat Michael Cyriax, dem Vorsitzenden des Kreistages, Wolfgang Männer, und den Kreisbeigeordneten aus. Der Einladung von Bezirksdekan Klaus Waldeck waren auch fast alle Bürgermeister der zwölf Kommunen gefolgt. Bei seinen Besuchen in sozialen Projekten habe er viele Kooperationen zwischen katholischer Kirche und Caritas mit dem Kreis wahrgenommen, sagte der Bischof. Von Seiten der Politik wurde diese intensive Zusammenarbeit bestätigt und ausdrücklich wertgeschätzt.

Ausführlich begründete Bischof Tebartz-van Elst im Gespräch mit den Politikern die Notwendigkeit einer Neustrukturierung der Kirchengemeinden im Main-Taunus zu größeren Einheiten. Habe es 1982 noch knapp eine Million Katholiken im Bistum Limburg gegeben, so seien es heute rund 645.000, wobei allein aufgrund der demografischen Entwicklung mit einem weiteren Rückgang gerechnet werde. Zudem gebe es weniger pastorale Mitarbeiter und Priester. Es gehe jetzt darum, eine Organisation zu schaffen, die die nächsten 25 Jahre halte, damit es nicht immer neue Strukturdiskussionen gebe, warb der Bischof um Verständnis für die geplanten Maßnahmen. Die nötige Nähe der Kirche vor Ort zu den Menschen dürfe dabei nicht verloren gehen, antwortete er auf entsprechende Nachfragen. Im Rahmen seiner Visitation werde er sich ein genaues Bild machen und dann den synodalen Gremien einen konkreten Vorschlag unterbreiten.

Ein lobendes Feedback gab es von den Bürgermeistern für die Arbeit der katholischen Kirche im Bereich der Kindertagesstätten. Ihr Angebot bedeute auch eine finanzielle Entlastung für die Städte. Der Bischof versprach in diesem Zusammenhang, sich weiterhin für junge Familien zu engagieren, unter anderem mit Einrichtungen für unter Dreijährige (U3), bei denen die katholische Kirche mit der Eröffnung der ersten Gruppen Vorreiter im Main-Taunus gewesen sei. Auf den Fachkräftemangel angesprochen, machte er deutlich, dass es keine Abstriche bei den Einstellungskriterien für Erzieher in katholischen Kindertagesstätten geben könne. Die Kitas seien aus Sicht der Kirche pastorale Orte, für deren katholisches Gepräge es entsprechend geprägte Erzieher brauche.

Die notwendige Unterstützung einkommensschwacher Familien gehörte ebenfalls zu den angesprochenen  Themen. Dazu gehört der Ausbau von Kindertageseinrichtungen zu Familienzentren, wie sie der Caritasverband in Hofheim und Eschborn in Planung hat. Einig waren sich Kirche und Politik darin, dass es zu wenige bezahlbare Mietwohnungen im Kreis gibt. Einige Bürgermeister berichteten in Bezug darauf von ihren Bemühungen, Neubaugebiete auszuweisen, wo preiswerte Wohnungen gebaut werden sollen.

Positiv fiel zum Abschluss das Resümee aller Beteiligten aus. Ihm sei das Gespräch sehr wichtig gewesen, sagte Bischof Tebartz-van Eltz. Im Gegenzug bekundeten die Politiker einhellig ihren Dank für die Gelegenheit zur ausführlichen Begegnung und dem offenen Austausch. (rei)

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