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05.11.2013

Spannende Begegnung mit dem Fremden

Norbert Possmann unterstützt Weltkirche-Priester im Bistum

LIMBURG - In der Ferne "Fuß zu fassen" birgt für ausländische Priester in Deutschland so manche Herausforderung. Wer hilft bei Gängen zum Ausländermeldeamt? Wer liest Predigten Korrektur? Wer verbessert und übersetzt im zwischenmenschlichen Dialog? Wer vermittelt eine Unterkunft und hilft dabei Sprachbarrieren zu überwinden? Einer, der sich dieser Aufgaben annimmt, ist Norbert Possmann, SAC. Seit 1. März 2013 unterstützt er als Referent für die Priester der Weltkirche im Bistum Limburg ausländische Mitbrüder bei der Überwindung kultureller Barrieren und der Integration in das deutsche Lebensumfeld.

Spirituelle Prägung der Weltkirche-Priester

"Die Priester kommen nicht wegen des Geldes nach Deutschland. Sie leben in einfachen Verhältnissen; putzen, waschen und kochen selbst. Für die meisten ist es eine Ehre, im Ausland leben zu dürfen", sagt der gebürtige Heppenheimer. Die meisten Weltkirche-Priester im Dienst der Diözese Limburg, seien stark spirituell geprägte Menschen. "Sie verbindet eine enge Beziehung zu Gott", berichtet Norbert Possmann. Von den derzeit 38 Priestern stammen 19 aus Indien, zehn aus Afrika, zwei aus Kroatien/Herzegowina, sechs aus Polen und einer aus Frankreich. Neun Priester sind im Zusammenhang mit ihrer Promotion bzw. ihres Lizenziat in den Dienst der Diözese getreten; davon haben vier ihre Promotion bereits abgeschlossen. "Studium und Ausbildung sind federführende Motive, die Heimat zu verlassen", erläutert Norbert Possmann. Auch missionarische Gründe motivieren die ausländischen Priester, nach Deutschland zu kommen. "Viele wollen mithelfen, den Glauben in Deutschland wieder neu zu entfachen." Natürlich seien sie auch daran interessiert, die deutsche Kultur kennenzulernen. Oft sei es auch eine Mischung aus Ordensgehorsam und Missionsbewusstsein. "Ich wurde geschickt!" hieße dann die schlichte Antwort, die auch die Sendung durch Gott selbst beinhalte.

"Ja" zur eigenen Sendung

Diese Form des "Ja" zur eigenen Sendung kennt Norbert Possmann auch aus seiner Biografie. Er arbeitet gewissenhaft und voller Gottvertrauen für eine gelungene Integration der ausländischen Priester in den Gemeinden. "Wir müssen diesen jungen Leuten zur Seite stehen", betont er. In den Gemeinden hielten sich Kritik und Lob die Waage. "Als Fremder droht zunächst Außenseitertum, ein Ankommen am Rand der Gesellschaft." Possmann selbst sieht sich als Mittler zwischen den Leuten. Er begleitet, ermutigt und unterstützt. Sowohl in den Gemeinden als auch im Umgang mit Behörden. Die Begegnung mit dem zunächst Fremden ist nicht nur herausfordernd sondern auch spannend. "Menschen aus anderen Kulturkreisen mit offenen Armen Willkommen zu heißen und mit ihnen die Hürden des deutschen Alltags zu meistern, ist eine Aufgabe, die mich beflügelt", sagt Norbert Possmann.

 Norbert Possmann wurde 1982 zum Priester geweiht. Von 1983-1993 übernahm er die Jugendarbeit im Haus Wasserburg, von 1993/1994 war er in Benediktbeuern, 1995 Regens der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar. Von 2002-2010 war er als Vizeprovinzial und von 2010-2013 als Provinzrat und Missbrauchsbeauftragter tätig. (SFi)

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