15.12.2013
Vom Recht auf Frieden
WIESBADEN. - Großer Bahnhof für das Friedenslicht: Die kleine Flamme aus Bethlehem, die von den Pfadfindern in das ganze Bistum getragen wird, ist am Sonntag, 15. Dezember, in der Jugendkirche Kana festlich empfangen worden. Rund 300 kleine und größere Georgs-Pfadfinder waren zu dem besonderen Ereignis aus allen Bezirken angereist und drängten mit ihren Laternen erwartungsvoll in die Kirche. "Es ist bunt, es ist voll, genau richtig für die Aussendung des Friedenslichtes", freute sich der Leiter der Jugendkirche, Jürgen Otto, der gemeinsam mit den beiden Frankfurter Pfarrern Hanns-Jörg Meiller und Christian Enke die Feier gestaltete. "Recht auf Frieden" lautete das Thema des Tages, zugleich das diesjährige Motto der europaweiten Friedenslichtaktion.
Spielerisch eingestimmt hatten sich die Kinder und Jugendlichen darauf schon im Vorprogramm der Aussendungsfeier. Im Hof der Jugendkirche beschäftigten sie sich im Rahmen eines Stationenlaufs mit den speziellen Rechten der Kinder, angefangen beim Recht auf Schutz im Krieg bis zum Recht auf Spiel und Freizeit. Wie sich das anfühlt, wenn einem eines dieser elementaren Rechte einfach verwehrt wird, konnten sie beim Eintritt in die Kirche zumindest symbolisch nach empfinden. "Kein Recht auf Gesundheit" und "kein Recht auf Bildung", diese Sätze wurden mit kleinen Stempeln am Eingang allen auf das Handgelenk aufgedrückt. "Wie abgestempelt sind all die, denen die Menschenrechte vorenthalten werden", sagte Pfarrer Hanns-Jörg Meiller in der Predigt. In einer ganz anderen Weise seien Christen "abgestempelt": durch das Siegel des heiligen Geistes, empfangen in Taufe und Firmung. "Das können wir nie verlieren", betonte Meiller. "Für das ganze Leben bleibt Gottes Liebe in uns."
Vor dem großen Moment, wenn das Friedenslicht in die Kirche getragen wird, beschworen alle Teilnehmer, angefeuert von Pfarrer Enke, selbst alt gedienter Pfadfinder, ihre "flinken Hände, flinken Füße" und ihren Anspruch, mit Mut und Phantasie die Welt zu verändern. Andächtige Stille herrschte gleich darauf, als die kleine weit gereiste Flamme mit der großen Ausstrahlung in einer unscheinbaren Laterne herein getragen wurde. Nach und nach wurden in allen Reihen die Kerzen entzündet, bis ein Lichtermeer das dunkle Gotteshaus erhellte. "Das Strahlen auf den Gesichtern, die Lichter in den Händen - schön ist es, wunderschön", fasste Jürgen Otto die Stimmung in der Jugendkirche in Worte. Von hier aus wird sich das Licht jetzt auf den Weg machen, wird weiter gegeben werden von Hand zu Hand, in viele Orte des Bistums, um an Weihnachten als Symbol der Hoffnung auf Frieden zu leuchten. (rei)
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