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25.05.2013

Wie Kirche von Milieuforschung profitieren kann

Die Diözesanversammlung und die Sinus-Studie 2013

WIESBADEN - Die katholische Kirche und der christliche Glaube spielen im Leben der Menschen in Deutschland eine zunehmend geringere Rolle. Mit solchen und anderen Ergebnissen der im Januar veröffentlichen Sinus-Milieu-Studie beschäftigten sich die Mitglieder der <link http: dioezesanversammlung.bistumlimburg.de>Diözesanversammlung am Samstag, 25.05.2013. Die Studie wurde durchgeführt vom Heidelberger <link http: www.sinus-institut.de>Sinus-Institut im Auftrag der Medien-Dienstleistungsgesellschaft (MDG), einem kirchlichen Beratungsunternehmen.

Um die Ergebnisse dieser Studie für die pastorale Arbeit nutzbar zu machen, hatte die Diözesanversammlung Prof. Dr. Heinzpeter Hempelmann in das Wilhelm-Kempf-Haus nach Wiesbaden eingeladen. Hempelmann ist Theologischer Referent am Zentrum für Mission in der Region Stuttgart und ehrenamtlicher Consultant-Partner des Sinus-Forschungsinstituts. Zunächst erklärte Hempelmann, dass die Markt-und Sozialforschung in der Gesellschaft verschiedene Milieus unterscheidet. Individuen werden nach ihren Wertorientierungen sowie ihrer Einstellung zu Arbeit, Familie, Freizeit, Geld und Konsum in Gruppen eingeteilt. Insgesamt nennt die Sinus-Studie zehn Milieus. Von diesen Milieus, so die Studie, erreicht die katholische Kirche gerade einmal zwei bis drei, und zwar das der "Bürgerlichen Mitte", das "Traditionelle Milieu" und das "Konservativ-etablierte Milieu". Aber, und das besagt die Studie auch, in allen Milieus gibt es Katholiken - und zwar nicht wenige, durchschnittlich jeweils etwa 26 Prozent. Allerdings haben diese in den meisten Milieus nichts mit der Kirchengemeinde zu tun. Die Aufgabe der Kirche sei es nun laut Hempelmann, herauszufinden, was diese Menschen überhaupt in der Kirche hält und wie man sie aktiv in das Gemeindeleben einbinden kann. Dabei sei es zunächst wichtig, die Lebenswelten der anderen Milieus zu verstehen, um dann zu überlegen, wo es "Andockmöglichkeiten" gibt.

Wie die Studie bereits konkret im Bistum Limburg genutzt wird, zeigte Michael Thurn, Abteilungsleiter im Dezernat Kinder, Jugend und Familie. Zum einem kämen Mitarbeiter des Bistums in die Pfarreien und pastoralen Räume, um dort die Sinus-Milieu-Studie vorzustellen. Zum anderen stelle das Bistum Karten zur Verfügung, die die Milieuverteilung im Bistum anzeigen. So könnten Gemeindemitglieder klären, welche Milieus überhaupt in ihrer Stadt leben und welche gezielten Angebote man diesen Milieus machen könnte. Außerdem würden in den Gemeinden Fragen nach der Attraktivität für verschiedene Milieus diskutiert, wie etwa: Wie wirkt eigentlich unsere kirchliche Immobilie? Kann sich der moderne Mensch hier wohl fühlen? Sprechen die Schaukästen und Pfarrbriefe in dieser Aufmachung die Menschen überhaupt an? Darüber hinaus zählte Thurn verschiedene Projekte auf, bei denen man bereits andere Milieugruppen erreiche, wie etwa den Schülertreffpunkt, der von der Jugendkirche Kana in Wiesbaden organisiert wird.

Abschließend teilten sich die Mitglieder der Diözesanversammlung in vier Arbeitsgruppen, die Möglichkeiten der praktischen Nutzung der Studie erarbeiten sollten. Angeleitet wurden die Gruppen dabei von Referenten, deren Gemeinden bereits Erfolg beim Ansprechen weiterer Milieus haben.

Die nächste Diözesanversammlung findet am 16.11.2013 statt und wird sich mit den Themen Schule und Religionsunterricht auseinandersetzen. (ld)


 

Die Erklärung des Präsidiums im Anschluss an die Sitzung der Diözesanversammlung finden Sie <link file:11319 erklärung dvpr>hier.

Weitere Informationen zur Diözesanversammlung finden Sie <link http: dioezesanversammlung.bistumlimburg.de>hier.

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