16.11.2013
Wir haben den Hunger satt!
LIMBURG - "Wir haben den Hunger satt!": Unter diesem Leitwort hat das Bistum Limburg am 16. November eine Initiative gestartet, die ein Zeichen gegen den weltweiten Hunger und dem zerstörerischen Umgang von Lebensmitteln setzen will.
"Die Tatsache, dass 842 Millionen Menschen weltweit hungern, weil anderenorts Mitmenschen nicht genug denken oder teilen, fordert jeden Menschen guten Willens auf, zur Änderung dieser Ungerechtigkeit beizutragen", erklärt Winfried Montz. Er leitet die Abteilung Weltkirche im Bischöflichen Ordinariat und hat die Initiative gemeinsam mit dem Diözesansachausschuss Weltkirche ins Leben gerufen: Ein Jahr lang, bis zum Welternährungstag am 16. Oktober 2014, wird mit verschiedenen Veranstaltungen und Aktionen für einen sensibleren und verantwortungsvolleren Umgang mit Nahrung und Ernährung geworben. Dabei soll auch deutlich werden, dass die mangelnden Möglichkeiten einer ausreichenden Ernährung mit dem Lebensstil und der Wirtschaftsweise in Deutschland direkt in Verbindung stehen. "Die Produktionsweise und unser Umgang mit Lebensmitteln müssen sich verändern. Durch sie und die feststellbare Zerstörung der Schöpfung entziehen wir uns selbst die Grundlage für gute Lebensmittel", sagt Ingeborg Schillai. Sie ist die Präsidentin der Limburger Diözesanversammlung, der gewählten Vertretung der Katholikinnen und Katholiken des Bistums Limburg. Die Diözesanversammlung hat die Entstehung der Bistumsinitiative gefördert und trägt sie mit. "Wir sind hier satt auf Kosten der anderen. Wir sehen gar nicht mehr, warum Menschen woanders hungern", so Schillai. Deshalb bekennt sich die Diözesanversammlung des Bistums dazu, nach Lösungen globaler Gerechtigkeit zu suchen. Das Gremium hat sich verpflichtet, in ihrem Beten, Denken und Handeln dieses Ziel voranzubringen.
"Wir treffen mit unserer Bistumsinitiative einen Kern kirchlichen Verständnisses und Handelns, das Brot brechen, die Sicherstellung von Nahrung und Ernährung, physisch elementar genauso wie spirituell und im Miteinander der nahen oder fernen Gemeinschaft der Menschen", so Winfried Montz. Damit Teilen satt macht, brauche es die Aufmerksamkeit für diesen Zusammenhang und deshalb gehe die Initiative viele, wenn nicht gar alle Gruppen der Kirche an: Kinder und Jugendliche in Schule, Verbänden und Gemeinden, Pfarrgemeinderäte und Festausschüsse, Erwachsenenbildner und Engagierte in der Eine-Welt-Arbeit, Liturgieausschüsse und Katecheten seien eingeladen, sich der Initiative anzuschließen. Passgenau werde ihnen durch unterschiedliche Aktionen ein Angebot gemacht, bei der Kampagne dabei sein und mitwirken zu können, damit alle "Menschen ein Leben in Fülle" ermöglicht werde.
Bislang sind zehn Aktionen an mehr als einhundert Orten im Bistum geplant. Das Spektrum reicht dabei von einer Gebetsinitiative zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember über verschiedene Mitmachaktionen, einen Ideenwettbewerb, besondere Gottesdienste oder einer Kampagne in der Fastenzeit bis hin zu einer Aktion für Schulen, einer Medienkooperation mit der Kirchenzeitung für das Bistum Limburg "Der Sonntag", einem Thementag im Frankfurter Haus am Dom oder Kaffeeaktion.
Am Ende der Initiative sollen dann mindestens eintausend Botschaften gegen den Hunger in die Welt geschickt werden. Dafür sind alle Unterstützer der Kampagne eingeladen, eine persönliche Botschaft gegen den Hunger zu verfassen, diese in eine Brotdose zu stecken und sie dann ans Bistum zu schicken. Das Ergebnis dieser Petition soll am 8. November 2014 in Frankfurt öffentlich und medienwirksam bekannt gegeben werden. "Eintausend Botschaften sind wenig angesichts der Millionen hungernder Menschen weltweit, aber sie sind ein erkennbares und spürbares Zeichen der Ermutigung gegen Gleichgültigkeit und Tatenlosigkeit", betont Montz.
Weitere Informationen, Ideen und Materialien zur Bistumsinitiative gibt es im Internet unter <link http: hungersatt.bistumlimburg.de>hungersatt.bistumlimburg.de (StS)
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