19.02.2014
Bistum arbeitet Sachverhalte auf
LIMBURG - Das St. Georgswerk wurde 1948 von Bischof Ferdinand Dirichs gegründet und hatte den Zweck, zum Wiederaufbau kirchlicher Gebäude und zur Erstellung von Wohnungen beizutragen. Es wurde 2011 aufgehoben und das Vermögen fiel satzungsgemäß dem Bischöflichen Stuhl zu. "Bei der Auflösung des St. Georgswerks im Jahr 2011 ist dem Bischöflichen Stuhl ein Gesamtvermögen von 13 Millionen Euro zugefallen", erklärte Gordon Sobbeck in einem Gespräch mit der Wochenzeitung "Die Zeit". Die Zweckbindung dieses Vermögens bestand und bestehe unabhängig davon weiter. Das Vermögen habe aus Darlehen in Höhe von etwa sieben Millionen Euro, Wertpapieren sowie einer Immobilie bestanden. Es ist korrekt, dass diese Darlehen im Jahr 2011 nach der Auflösung an das Bistum veräußert wurden.
Keine kirchliche Stiftung
Gordon Sobbeck machte im Gespräch deutlich, dass alle Finanz- und Vermögensangelegenheiten des Bischöflichen Stuhls und somit auch das St. Georgswerk seit mehreren Wochen einer internen Prüfung und Würdigung unterzogen werden. Alle Sachverhalte würden unter finanziellen, juristischen und moralischen Gesichtspunkten aufgearbeitet. "Dabei ist es dem Bistum Limburg besonders wichtig hervorzuheben, dass dafür Sorge getragen wird, dass die Mittel des St. Georgswerks ungeschmälert ausschließlich gemäß ihrer ursprünglichen Zweckbindung Verwendung finden", sagte der Finanzdezernent. Das St. Georgswerk sei ein Sondervermögen des Bischöflichen Stuhls zu Limburg gewesen und keine kirchliche Stiftung. "Diese Unterscheidung macht sicherlich im Hinblick auf die Maßstäbe bei der Mittelverwendung keinen Unterschied. Sollte hierdurch ein Generalverdacht gegenüber kirchlichen Stiftungen im Allgemeinen aufkommen, wäre das schlimm", so Gordon Sobbeck.
Das Thema St. Georgswerk habe zudem nichts mit dem Verkauf der Geschäftsanteile am Gemeinnützigen Siedlungswerks GmbH (GSW) zu tun. Im Jahr 2009 habe der Bischöfliche Stuhl zu Limburg seine Anteile an der kirchlichen Wohnungsbaugesellschaft an das Bistum Limburg veräußert. Das St. Georgswerk habe zwar bis Mitte der neunziger Jahre Darlehen an das GSW vergeben, um damit dem Bau von Sozialwohnungen für Haushalte mit geringen Einkommen zu dienen. Der spätere Verkauf der Anteile sei aber ein vom St. Georgswerk "unabhängig zu betrachtender Sachverhalt", sagte Gordon Sobbeck.