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08.04.2014

"Das tut mir unendlich leid"

Stellungnahme von Prälat Kaspar zur Hotline des St. Vincenzstiftes

RÜDESHEIM- In der vergangenen Woche wurde im St. Vincenzstift das Ergebnis einer Erhebung zu einer Telefonhotline über unterschiedliche Dimensionen von körperlicher, sexualisierter und psychischer Gewalt, die sich nach 1970 in der Einrichtung zugetragen haben soll, bekannt gegeben. Jetzt nimmt Prälat Dr. Franz Kaspar, der ehemalige Direktor des Vinzenzstiftes und Generalvikar des Bistums dazu Stellung. Seine Erklärung veröffentlichen wir hier im Wortlaut:

"Zu dem Vorwurf, ich hätte von körperlicher und psychischer Gewalt sowie sexuellem Missbrauch im St. Vincenzstift Aulhausen während meiner Zeit als Direktor Kenntnis erlangt und dazu geschwiegen, nehme ich -wie folgt- Stellung:

Als ich im Dezember 1970 Direktor des St. Vincenzstiftes Aulhausen wurde, habe ich Regelungen getroffen, die ein Höchstmaß an Sicherheit gewährleisten sollten, dass die dort lebenden Personen optimal betreut würden. Diese Regelungen untersagten selbstverständlich auch jede Form von Übergriffen und Verletzungen physischer und psychischer Art.

Nach der von meinem Nachfolger in der Leitung des St. Vincenzstiftes Aulhausen in Auftrag gegebenen Erhebung haben sich nun mehrere Personen gemeldet und über Misshandlung und Missbrauch berichtet. Diese Mitteilungen haben mich tief betroffen gemacht. Ich teile die Bestürzung und Fassungslosigkeit all derjenigen, denen im St. Vincenzstift Aulhausen Leid zugefügt wurde und denen Unrecht geschehen ist. Das tut mir unendlich leid und dafür bitte ich um Entschuldigung.

In Presseberichten wurde ein weiteres Thema aufgegriffen, dass nämlich Kunstobjekte im Eigentum des St. Vincenzstiftes Aulhausen sich in meiner Wohnung befinden. Es handelt sich um einige wenige Objekte, die von mir ? wie die anderen Kunstobjekte auch - aus privaten Mitteln vollständig finanziert wurden und diese wenigen sind nur zeitweilig bei mir zwischengelagert, bis deren Ort der Aufstellung im St. Vincenzstift Aulhausen festgelegt wird.

Schließlich möchte ich mein tiefes Bedauern darüber zum Ausdruck bringen, dass das Bauprojekt auf dem Domberg in Limburg, das Bistum in eine solche Krise gestürzt hat, und ich hoffe, mit vielen anderen, dass es nun mit Weihbischof Grothe zu einem guten und erfolgreichen Neuanfang kommen wird."

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