Suchwort eingeben

11.07.2014

Dem Campus eine Seele gegeben

Kath. Hochschulgemeinde verabschiedet Pater Hartmann

FRANKFURT.- Dem Campus eine Seele gegeben, das hat der Jesuit Joachim Hartmann in den vergangenen fünf Jahren als Hochschulseelsorger in Frankfurt. Am Freitag, 11. Juli, wurde er von der Katholischen Hochschulgemeinde, der Goethe-Universität und der Stadtkirche aus diesem Amt mit Dank und hohem Lob verabschiedet.

Johannes Weuthen vom Dezernat Pastorale Dienste im Bistum Limburg würdigte Hartmann als jemanden, der für Beziehungen und Orientierung, für Werte und Begegnungen an der Universität gestanden habe. Im hektischen Uni-Alltag habe er mit seinen Angeboten von Meditation, Gesprächskreisen, spirituellen Impulsen für die nötige Entschleunigung gesorgt. Auch Universitätspräsident Werner Müller-Esterl lobte Pater Hartmann für seine „stille, zurückhaltende, aber effektive Art“. Er habe den interreligiösen Dialog und interkulturellen Austausch an der Universität mit ihrem internationalen Zuschnitt gefördert und sich stets als Mittler zwischen Studenten und Hochschule wie auch als Mediator in Konflikten verstanden.   

In einem Hochschulgottesdienst zur Verabschiedung des Seelsorgers hatte zuvor der Limburger Weihbischof Thomas Löhr darauf verwiesen, dass die Hochschulseelsorge in der Welt der Universitäten „dringender denn je“ sei: „Es braucht den Glauben nicht nahe der Uni oder neben der Hochschule, sondern in ihr.“ Hochschulseelsorge lasse die Tür einen Spalt weit offen, um den Blick über die Eigengesetzlichkeit der Wissenschaften hinauszulenken. Wenn die Kirche die Seelsorge aus der Hochschule zurückziehen wollte, „dann hätte sie gar nichts verstanden“, unterstrich der Weihbischof.  

Pater Hartmann war zum Herbstsemester 2009 aus München nach Frankfurt gekommen. Er war der 10. Hochschulpfarrer seit 1950 in Frankfurt. Als Leiter der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) war der 49-Jährige für die Studenten der Goethe-Universität ebenso wie für die der Fachhochschule Frankfurt, der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen und der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst zuständig.

Joachim Hartmann hat Theologie in Frankfurt und Dublin studiert sowie Philosophie in München. 1988 trat er in den Jesuitenorden ein. Hartmann arbeitete als Erzieher und war als Pfarrer in der Gemeinde St. Michael in München tätig, einem beispielhaften Projekt für zeitgemäße Innenstadtseelsorge. Vor seinem Wechsel in die Hochschulgemeinde lebte er ein Jahr in Indien und arbeitete in Goa mit aidskranken Kindern und Eltern. Künftig wird er als Hausleiter im Exerzitienhaus Gries der Jesuiten in Oberfranken eingesetzt.

Nachfolger von Pater Hartmann wird der derzeitige Diözesanjugendpfarrer im Bistum Limburg, Joachim Braun, der die neue Stelle zum 1. Oktober, pünktlich zum Wintersemester an den Hochschulen, antritt. Er wird außerdem als Seelsorger in Bockenheim tätig sein. (dw)

Zum Anfang der Seite springen