Suchwort eingeben

08.06.2014

Die Stimme des Herrn vernehmbar machen!

Priesterweihe im Hohen Dom zu Limburg

LIMBURG - Der Pfingstsonntag im Bistum Limburg hatte es in sich! Nicht nur das Herabkommen des Heiligen Geistes und ein neues Gotteslob wurden im Hohen Dom zu Limburg gefeiert. Frank Fieseler (34), Robert-Jan Ginter (28) und Michael Weber (29) empfingen als drei von insgesamt sechs Neupriestern durch den Apostolischen Administrator, Weihbischof Manfred Grothe, am 8. Juni ihre Priesterweihe. Am 15. Juni werden auch Wojciech Kaszczyc (29), Peter Koval?in (28) und Rados?aw ?ydkowski (29) in ihren Heimatdiözesen in Siedlce und Kosice zum Priester geweiht. Zu ihrem priesterlichen Dienst werden sie in das Bistum Limburg gesendet.

Hören auf Gottes Stimme

Die sechs Theologen haben den Wahlspruch "Kommt her, folgt mir nach!" aus dem Markusevangelium gewählt. Weihbischof Grothe betonte die Einzigartigkeit der Lebensgeschichte jedes Einzelnen mit Gott und dankte den Weihekandidaten für deren Bereitschaft, sich zu Priestern weihen zu lassen. So würde das Evangelium auch morgen noch im Bistum Limburg verkündet und Kirche lebendig bleiben. "Ihr Hören auf Gottes Ruf in Ihrem Leben erfüllt mich mit einzigartiger Freude", begrüßte Grothe die Neupriester im vollen Dom. Gott zu hören sei uns ein Stück weit verloren gegangen. Aufgabe der Priester sei es, sowohl die Ängste und Nöte der Menschen vor Gott zu tragen, als auch in ihren Diensten die Stimme Gottes den Menschen vernehmbar zu machen. "Was haben wir aus jener Stimme gemacht, die uns zur Lebendigkeit befähigt", hinterfragte der Weihbischof die Rolle der Kirche in der modernen Welt. "Wohin bringen uns unendliche Debatten von unten oder wohlklingende Worte von oben, wenn dadurch nicht die wohlklingende Stimme Christi wieder hörbar wird?"

Kirche muss Raum für "Landstreicher" und "Bäume" bieten

Damit Kirche lebendig bleibt und Raum ermöglicht, Christus zu begegnen und die eigene Berufung zu erspüren, brauche sie eine Wertschätzung der Vielfalt der Glaubenden, Gemeinschaft und menschliche Beziehung. "Es braucht Menschen, die den Mut haben, wie ein Landstreicher in die Welt zu gehen, Schritt für Schritt zu erkunden, was dort passiert. Menschen, die der Realität ins Auge schauen und die Nöte der Zeit kennen", sagte Grothe. Sonst gebe es Stillstand und Ratlosigkeit. "Es braucht aber auch Menschen, die beständig bleiben wie Bäume, tief verwurzelt, Tag und Nacht, in einer Zeit, in der alles in Bewegung scheint. Zu ihnen kommen die durch die Welt Reisenden. Bei denen, die um ihren Standort nicht fürchten müssen, können auch jene lernen, Wurzeln zu schlagen und ihre Sehnsucht nach einem Zuhause stillen." Kirche im 21. Jahrhundert müsse lernen Bäume und Landstreicher miteinander ins Gespräch zu bringen, damit Gottes Stimme wieder hörbar wird.

Die Sprache der Menschen sprechen

"Als Priester sind Sie ein Mensch der Stille, der dadurch unerhörtes hört", erläuterte Grothe die Herausforderung, die auf die Neupriester nun wartet. Es gehe nicht darum, jedem Aufruf der Zeit zu folgen, sondern gut zu unterscheiden. "Sie sind es, der ganz nah an der Welt und an Gott ist. Der die Stimme Gottes hört und die Sprache der Menschen spricht." Diesem Aufruf folgte die Weihehandlung, bei der der Weihbischof den neuen Kaplänen die Hände auflegte, das Weihegebet sprach, ihre Hände salbte und ihnen Brot und Wein als Zeichen ihrer priesterlichen Sendung überreichte.

Die sechs Neupriester

Frank Fieseler war als Diakon im Pastoralen Raum Oestrich/Winkel/Eltville/Wallufthal eingesetzt. Er wurde am 11. Januar 1980 in Limburg geboren. Seine Heimatpfarrei ist St. Lubentius in Limburg-Dietkirchen. Seine erste Kaplansstelle wird in der Pfarrei St. Anna in Braunfels sein.

Robert-Jan Ginter war als Diakon im Pastoralen Raum Elz/Offheim tätig. Er wurde am 31. Mai 1986 in Braunschweig geboren. Seine Heimatpfarrei ist St. Bernward in Braunschweig. Als Kaplan wird er im Pastoralen Raum Rennerod tätig sein.

Michael Weber arbeitete als Diakon im Pastoralen Raum Wetzlar-Süd. Er wurde am 4. Juni 1985 in Offenbach am Main geboren. Seine Heimatpfarrei ist St. Thomas Morus in Obertshausen. Nach der Weihe wird er im Pastoralen Raum Höhr-Grenzhausen wirken.

Wojciech Kaszczyc war Diakon im Pastoralen Raum Bad Camberg. Er wurde am 9. Mai 1985 in Siedlce in Polen geboren. Seine Heimatpfarrei ist Heilig Geist in Siedlce. Er wird als Kaplan im Pastoralen Raum Flörsheim arbeiten.

Peter Koval?in war als Diakon im Pastoralen Raum Montabaur. Er wurde am 20. Januar 1986 in Trebisov in der Slowakei geboren. Seine Heimatgemeinde ist Hl. König Stephan von Ungarn in Parchovany. Er wird als Kaplan im Pastoralen Raum Blasiusberg wirken.

Rados?aw ?ydkowski wirkte als Diakon im Pastoralen Raum Wiesbaden-City. Er wurde am 22. August 1984 in Siedlce in Polen geboren. Seine Heimatpfarrei ist Selige Märtyrer von Pratulin in Siedlce. Als Kaplan wirkt er künftig in der Pfarrei St. Bonifatius in Wiesbaden. (hk)

Zum Anfang der Seite springen