18.04.2014
Ein Zeichen von Demut und Versöhnung
LIMBURG - Am Gründonnerstag, 17. April, haben Christen in Limburg an das letzte Abendmahl erinnert, das Jesus vor seinem Leiden und Sterben feierte. Während der Liturgie im Georgsdom wusch Weihbischof Dr. Thomas Löhr zwölf Laien aus der Diözese die Füße. Mit dieser symbolischen Handlung gedenken Christen der dienenden Liebe Jesu, der am Vorabend seines Todes im Abendmahlssaal seinen Jüngern die Füße gewaschen hat.
Das von Jesus begründete Liebesgebot bedeutet nach der Überzeugung von Pfarrer Wolfgang Rösch, Ständiger Vertreter im Bistum Limburg, jedoch nicht einfach "lieb zu sein". Es gehe vielmehr darum, lieben zu können, betonte er in seiner Predigt: sich angstfrei selbst zu verschenken, ohne sich zu verlieren. Eine solche Liebe, nach dem Vorbild Jesu, lernen und annehmen zu können, sei ein lebenslanger Prozess, so Rösch. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist, nach den Worten des Pfarrers, selbst eine bedingungslose Liebe erfahren zu haben, wie Jesus sie mit seinen Jüngern gelebt hat. Das durch die Fußwaschung symbolisierte Liebesgebot sei demnach zugleich ein Zeichen von Demut, Zuwendung, Vergebung und Versöhnung. "Liebe erhält nicht nur, wer fehlerfrei lebt, sondern auch wer unperfekt ist", sagte Rösch.
Jesus hat am Vorabend seiner Kreuzigung das letzte Abendmahl mit den zwölf Jüngern gehalten. Dieses Mahls gedenken Christen in den Abendstunden des Gründonnerstags mit einer feierlichen Liturgie. Nach dem Glorialied verstummen die Orgel und alle Glocken, um deutlich zu machen, dass nun die heiligen Tage des Leidens und Sterbens beginnen. Die Gläubigen empfangen die Eucharistie in beiderlei Gestalten, in Brot und Wein. Im Anschluss an das Schlussgebet werden die bereits geweihten Hostien in einer Prozession in eine Nebenkapelle gebracht. Der Altarschmuck wird entfernt und alle Kreuze werden verhangen. (bf)
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