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07.09.2014

Kreuz ist Zeichen der Versöhnung

Apostolischer Administrator eröffnet 56. Limburger Kreuzwoche

LIMBURG - Das Kreuz verbindet Gott und die Menschen miteinander und ist das Zeichen der Versöhnung. Dies betonte Weihbischof Manfred Grothe, der Apostolische Administrator für das Bistum Limburg, in seiner Predigt zur Eröffnung der 56. Limburger Kreuzwoche am Sonntag, 7. September, im Hohen Dom zu Limburg.

Das Wort Versöhnung stehe groß und leuchtend über dem Zeichen der Christen. Versöhnung sei das drängendste Thema der Menschen von Anfang an und bewege die Menschheit im Kleinen und Großen bis heute. "Versöhnung ist auch das Thema in unseren eigenen Bereichen, in Ehe und Familie, in Verwandtschaft und Bekanntschaft, in Beruf und in der Politik und in unserem Bistum Limburg. Soll menschliches Leben gelingen, dann nur im Klima der Versöhnung", sagte Grothe. Versöhnung mit Gott könne nur Gott selbst herstellen, wenn der Mensch dazu bereit sei. Versöhnung unter den Menschen könne es letztlich nur geben, wenn die Versöhnung mit Gott vorausgehe und darin einmünde. Zu beidem habe Gott die Initiative ergriffen. Er habe die Hand ausgestreckt, die allein Erlösung bewirken könne. "Es liegt immer an uns, ob wir diese Hand ergreifen und dadurch von uns aus Versöhnung möglich machen. Es liegt an uns, ob wir den Weg der Versöhnung zu gehen bereit sind, den Gott uns vorgezeichnet hat. Aber ich denke, genau deshalb sind wir heute hier ja zusammengekommen", so der Apostolische Administrator.

Das Kreuz ist Nein zur gewaltsamen Konfliktlösung

Das Kreuz sage immer auch, dass der Weg der Versöhnung ein schwierig sei. Der Tod Jesu setze ja andere Maßstäbe. Er habe den Teufelskreis der Gewalt durchbrochen. Das Kreuz sei das Nein zur gewaltsamem und feindseligen Konfliktlösung und zur gewaltsamen Durchsetzung der eigenen Position. Es sei der Protest gegen einen Frieden durch Druck und Unterdrückung sowie gegen die Meinung, es ließe sich eine heile Welt ohne Gott machen. "Das Kreuz macht deutlich, dass Versöhnung und Friede nicht allein Sache von Verträgen und Absicherung sind", sagte Grothe. Es gehe vielmehr um eine Gesinnung und Einstellung zum anderen. Jesus habe dies vorgelebt. Er habe neue Machtstrukturen geschaffen und die Gewalt durch die Liebe besiegt. Eine Liebe, die sich ganz verschenkte und hingab. Sie war stärker als Hass, Gewalt und Verweigerung und stärker als Vernichtung und Tod. Sie habe die Versöhnung gebracht, die Versöhnung durch das Kreuz.

"Die Liebe am Kreuz lässt aber auch den tiefen Sinn des Leidens der Menschen erahnen, die in Christus auf Gott schauen und ihm vertrauen", erklärte Weihbischof Grothe. Gott lasse niemanden im Leid alleine und sei bei denen, die ratlos und verzweifelt, die enttäuscht und am Ende ihrer Kräfte seien. Gott habe seinen eigenen Sohn hingegeben und damit die Last der Menschen auf sich genommen. Der Tod Jesu bürge dafür, dass das Leiden und Sterben der Menschen zur Umwandlung in das unzerstörbare, ewige Leben führe. "Mit dieser Gewissheit können wir leben und rufen: Im Kreuz ist Heil. Im Kreuz ist Leben. Im Kreuz ist Hoffnung", so der Apostolische Administrator. (StS)

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