14.02.2014
Offen und einladend für die Nachbarn
LORCH/AULHAUSEN.- Das Sankt Vincenzstift plant, in Lorch auf dem nördlichen Teil der Lohwiese ein Wohnhaus für erwachsene Menschen mit Beeinträchtigung zu bauen. „Wir freuen uns über das Angebot der Stadt Lorch, uns einen Teil eines mitten in der Stadt gelegenen Grundstücks zu überlassen“, sagte der Geschäftsführer des Sankt Vincenzstiftes, Dr. Dr. Caspar Söling am Mittwoch, 12. Februar, im Rahmen einer Informationsveranstaltung für die Bürger in Lorch. Die endgültigen Planungen für das Gebäude seien noch nicht abgeschlossen, aber ihm sei von Anfang an wichtig gewesen, dass die Lohwiese auch künftig für Veranstaltungen der Stadt zur Verfügung steht. „Diese Überlegung zieht sich durch all unsere Planungen“, betonte Dr. Söling.
Teilhabe am Leben in der Gesellschaft
Viele Menschen mit Behinderung wünschten sich, in einer Stadt zu wohnen und als Bürger der Stadt am „ganz normalen“ Leben teilnehmen zu können. „Neben dem Wunsch nach unterschiedlichen Wohnmöglichkeiten kommen wir damit auch dem Auftrag aus der UN-Konvention für Menschen mit Behinderung nach, die Teilhabe am Leben in der Gesellschaft zu ermöglichen.“ Auf diesem Weg sei das Sankt Vincenzstift in den vergangenen Jahren schon ein großes Stück vorangekommen, etwa durch den Bau von Wohnhäusern für Kinder und für Erwachsene in Offenbach, Hofheim oder Geisenheim. Haus Lorenz in Geisenheim sei im Herbst vergangenen Jahres offiziell eröffnet worden. „Es liegt ideal für die Bewohner, die leicht die Innenstadt erreichen können und kurze Wege zum Rheinufer haben“. Das Gleiche gelte für das geplante Haus in Lorch, dessen künftige Bewohner derzeit noch im Sankt Vincenzstift in Aulhausen leben.
Begleitung im Alltag
In dem Haus, für das erste Architektenwürfe vorliegen, sind vier Wohngemeinschaften für je sechs Bewohner geplant, sowie ein Anbau für die Gestaltung des Tages. „Alle Bewohner haben eine geistige Behinderung und einige zusätzlich eine Körperbehinderung. Sie werden zur Bewältigung des Alltags von uns begleitend unterstützt, sei es beim Einkaufen, bei der Gestaltung der Freizeit, bei Kontakten untereinander, in die Gemeinde, mit Nachbarn, in Vereinen, bei Ausflügen. Tagsüber besuchen sie Werkstätten für Menschen mit Behinderung beispielsweise in Rüdesheim oder Aulhausen oder arbeiten in Tagesförderstätten. Eine solche werden wir als Anbau an das geplante Haus in Lorch errichten.“ Auch Personen aus der Umgebung, die noch zu Hause wohnen, könnten das Angebot des Kurzzeitwohnens und der Gestaltung des Tages nutzen. Der Baubeginn solle 2014 erfolgen, der Einzug Ende 2015/Anfang 2016.
Ein gutes Miteinander
„Unser neues Haus will offen und einladend sein für Nachbarn und Mitbürger, für Begegnungen und Treffen. Uns ist wichtig, dass zu Ihnen als Nachbarn im unmittelbaren Lebensumfeld ein gutes Miteinander wachsen kann. Auch deshalb möchten wir Sie frühzeitig über die Planungen informieren und mit Ihnen in Kontakt kommen“, betonte der Geschäftsführer. „Wir möchten ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis zu Ihnen aufbauen und dazu beitragen, dass wir uns gut verstehen. Wir laden Sie ein, uns besser kennen zu lernen und geben Ihnen gerne Hilfestellung im Umgang mit Menschen mit Beeinträchtigung. Wir kennen unsere Bewohner und wissen: Sie werden es Ihnen leicht machen.“
Weitere Informationen auf der Homepage des Sankt Vincenzstiftes unter <link http: www.st-vincenzstift.de>www.st-vincenzstift.de.