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18.05.2014

Solidarität mit Flüchtlingen

Diözesanversammlung fordert politisches Umdenken

WIESBADEN/LIMBURG. - Europa braucht dringend eine neue, gerechtere und seinen Grundwerten entsprechende Flüchtlingspolitik. Das hat die Diözesanversammlung des Bistums Limburg in einer Erklärung zu diesem Thema festgestellt. Alle Bürger sollten diesen Aspekt bei der Europawahl bedenken und berücksichtigen. In dem am Samstag, 17. Mai, in Wiesbaden-Naurod verabschiedeten Papier erklärt sich die Diözesanversammlung unmissverständlich solidarisch mit Flüchtlingen, Asylsuchenden und Migranten und spricht sich dafür aus, dass in allen Kirchengemeinden des Bistums Limburg eine Willkommenskultur Einzug hält. Ausdrücklich wird der bereits bestehende große Einsatz von Kirchengemeinden, vor allem der Gemeinden von Katholiken anderer Muttersprachen als oft erster Anlaufstelle gewürdigt.

Landesregierung und Bundesregierung sollten das Bemühen vieler Asylbewerber um Integration unterstützen und ihnen zumindest Grundkurse in Deutsch gewähren, fordern die Mandatsträger. Außerdem sollte es für Familien, deren Kinder in Deutschland geboren wurden und die sich über zehn Jahre integriert hätten, aber bis heute Asylbewerber seien, eine humane Bleiberechtsregelung geben. Politischen Handlungsbedarf sehen die Unterzeichner auch im Blick auf die Unterkünfte von Flüchtlingen. Die hohen Mietpreise in den Ballungsgebieten erschwerten eine für die Träger finanzierbare und menschenwürdige Unterbringung. Die verantwortlichen Politiker sollten dieser Entwicklung durch eine konsequente und langfristige Rahmenordnung entgegensteuern.

Begrüßt werden das große Engagement der rheinland-pfälzischen Landesregierung und die Vorhaben der hessischen Landesregierung, um die Situation der Betroffenen zu verbessern. Die Diözesanversammlung appelliert in diesem Zusammenhang an die Katholiken im Bistum Limburg und die Bistumsleitung, eine rasche Umsetzung durch konkrete Hilfeleistungen etwa bei der Suche von Unterkünften zu unterstützen. Im Blick auf die europäische Flüchtlingspolitik schlagen die Gremien eine Revision des sogenannten Dublin-Verfahrens vor, nach dem Asylverfahren nur in dem Land zugelassen sind, das zuerst betreten wurde. Stattdessen solle jeder Flüchtling, der Europa erreiche, das Land wählen dürfen, in dem er sein Asylverfahren durchführen wolle. (rei)

<link file:22168 pdf erkl>Erklärung der Diözesanversammlung zur Flüchtlingspolitik

 

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