Bistum: Es liegt keine Antwort aus dem Vatikan vor

LIMBURG.- Zur Berichterstattung in der Bild-Zeitung vom 13. August erklärt Stephan Schnelle, Pressesprecher des Bistums Limburg:

"Die Entscheidung darüber, ob, in welcher Höhe und auf welchem Wege finanzielle Forderungen gegenüber dem emeritierten Bischof erhoben werden, kann nicht vom Bistum allein, sondern nur im Einvernehmen mit dem Heiligen Stuhl gefällt werden. Der Apostolische Administrator, der im Auftrag des Heiligen Vaters die Leitung der Diözese Limburg übernommen hat, hat bereits im April kirchenrechtliche Fragen und die Frage nach materieller Entschädigung im Vatikan vorgetragen und ihm ist zugesagt worden, sich schriftlich zu den Fragen zu äußern. Eine entsprechende Antwort liegt dem Bistum bislang nicht vor.

Die Fragen sind komplex und Teil eines breitangelegten Prozesses der Aufarbeitung und Neuausrichtung. Dieser Prozess hat bereits mit der Bearbeitung des Prüfberichts zum Bau des Bischofshauses auf dem Domberg in Limburg unter dem Vorsitz von Weihbischof Grothe begonnen.

Das Bistum hat die Berichterstattung des heutigen Tages zur Kenntnis genommen. Eine Bewertung der Situation oder eventueller Entscheidungen kann es heute nicht geben, da das Bistum noch auf eine Antwort des Heiligen Stuhles wartet. Sobald diese vorliegt, wird der Apostolische Administrator zunächst die kurialen- und synodalen Gremien über die Nachricht Roms informieren und dann auch eine Bewertung vornehmen.

Unabhängig aber von der Entscheidung Roms zu den oben genannten Fragen wird die Bistumsleitung den Weg der Aufarbeitung und der Neuausrichtung konsequent weitergehen. Fünf Handlungsfelder sind hier besonders zu nennen, die jetzt noch schwerpunktmäßig in den Blick genommen werden sollen. Gearbeitet wird an einer veränderten Leitungs- und Unternehmenskultur und an einer größeren strukturellen Transparenz in organisatorischen, rechtlichen und finanziellen Fragen. Dann ist aber auch das Feld der Personalförderung und Personalbetreuung zu nennen. Stellen will sich die Bistumsleitung auch der Förderung nach einer partizipativen Vorbereitung von Leitungsentscheidungen und der Verbesserung der Kommunikation."