06.01.2015
Hoffnung ist Berufung
LIMBURG - Für Weihbischof Dr. Thomas Löhr ist das Hochfest der Erscheinung des Herrn ein Fest der Hoffnung. "Die lange Wanderung der Weisen ist ein Weg der Hoffnung. Nicht ein Weg des Planens, des Wissens, des Habens, sondern ein Weg des Hoffens", sagte Löhr am Dienstag, 6. Januar, im Hohen Dom zu Limburg.
Der Weg der Heiligen Drei Könige müsse auch heute nachdenklich machen, wenn über die Zukunft der Kirche nachgedacht werde, über Pfarreien, über die Seelsorge, über das religiöse Leben in Familien und in der Gesellschaft. "Wir sprechen von unseren Visionen und von unseren Hoffnungen. Visionen werden oft verstanden als das Bild, das ich von der Zukunft der Kirche zeichne, so wie ich sie haben will", so der Weihbischof. Visionen in der Bibel hingegen seien unverfügbar, sie werden geschenkt, nicht gemacht. So wie der Stern, der sich am Himmel zeige. Ebenso sei die Hoffnung ein Geschenk Gottes. Daher sei Hoffnung keine optimistische, durch Fakten gestützte Prognose, sondern Berufung. Berufung dazu, Boten Gottes zu werden, der der Welt in seinem Sohn eine Zukunft und eine Hoffnung geschenkt hat. Das Jahr 2015 kann ein Jahr der Hoffnung werden. Hoffnung auf Frieden, ein Ende der Kriege und der Gewalt. "Und die Hoffnung auf einen guten Weg in die Zukunft für unsere Kirche: weltweit und auch in unserem Bistum", so Löhr.
Am Ende des Gottesdienstes sang Domorganist Carsten Igelbrink die Festankündigung und gab so den Gläubigen die Termine der Hochfeste für dieses Jahr an.
Das Hochfest der Erscheinung des Herrn wird auch Epiphanie (von griechisch "epiphaneia" - "Erscheinung") genannt. Für die katholische Kirche ist Epiphanie die Erscheinung Gottes in der Welt in Form von Jesus Christus. In der Volksfrömmigkeit des Mittelalters wurde es mehr und mehr mit den Heiligen Drei Königen verbunden. Dies führte dazu, dass das Hochfest heute im deutschen Sprachraum nahezu ausschließlich Dreikönigsfest genannt wird. Im Evangelium heißt es, dass Sterndeuter (auch Weise oder Magier) aus dem Osten einen Stern gesehen hatten, dem sie bis nach Bethlehem, dem Geburtsort Jesu, gefolgt waren, um dem neu geborenen "König der Juden" zu huldigen. Aufgrund der drei Geschenke Gold, Weihrauch und Myrrhe wurde schon im dritten Jahrhundert auf drei Magier beziehungsweise drei Könige geschlossen. Seit dem neunten Jahrhundert sind Namen für die Könige bekannt: Caspar, Melchior und Balthasar.(StS/hm)
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