17.07.2015
Investitionen in pastorale Schwerpunkte und Zukunftsvorsorge
LIMBURG.- Das Bistum Limburg legt nach 2014 seinen zweiten, umfassenden Finanzbericht vor: Die Bilanz der Körperschaft Bistum Limburg weist zum 31. Dezember 2014 ein Volumen von etwa 967 Millionen Euro auf. Im Vorjahr waren es rund 909 Millionen Euro.
"Vermögen der Kirche ist kein Selbstzweck und steht ihrer Sendung nicht entgegen, wenn es eng an die Wahrnehmung des kirchlichen Auftrags rückgebunden ist", sagte Gordon Sobbeck, der Finanzdezernent des Bistums Limburg. Insgesamt 802 Millionen Euro der Bilanzsumme sind im Anlagevermögen der Körperschaft gebunden. "Das Anlagevermögen ist dazu bestimmt, den Zielen des Bistums langfristig zu dienen. Es ist in der Bilanz nach den allgemein geltenden handelsrechtlichen Grundlagen bewertet worden", erklärte Sobbeck. Aus dem Ergebnis des Jahres 2014 konnten insgesamt 69 Millionen Euro verwendet werden. Das Geld werde für wichtige pastorale Schwerpunkte und Zukunftsvorsorge mit Blick auf langfristig strukturell deutlich sinkende Kirchensteuererträge eingesetzt. Gestärkt worden seien unter anderem der Eine-Welt-Fonds der Diözese (2,5 Millionen Euro), die Arbeit der Caritasstiftung (2 Millionen Euro), das Projekt "Willkommenskultur für Flüchtlinge" (2 Millionen Euro) sowie die Baustiftung (33 Millionen Euro) und die Schulstiftung (10 Millionen Euro).
Vermögen und Verpflichtungen
Dem Vermögen des Bistums stehen wesentliche Verpflichtungen und Vorsorgepositionen gegenüber. Ein Versorgungsfonds mit einem Gesamtvolumen von 205 Millionen Euro sichert die Altersversorgungsansprüche von Geistlichen, Beamten und Pfarrhaushälterinnen. Darüber hinaus ist durch die Gründung einer Baustiftung (Volumen: rund 179 Millionen Euro) und die kontinuierliche Bildung von Rücklagen und Rückstellungen zur Finanzierung baulicher Maßnahmen in den Kirchengemeinden und des Bistums in Höhe von rund 141 Millionen Euro Vorsorge getroffen worden. "Auch die Haushaltsordnung des Bistums Limburg trägt dem Vorsorgecharakter Rechnung. So haben wir eine Ausgleichs- und Betriebsmittelrücklage von rund 101 Millionen Euro sowie eine Clearing-Schwankungsreserve von rund 54 Millionen Euro gebildet.", sagte Sobbeck. Das weltkirchliche Engagement des Bistums wird durch die Erträge des Eine-Welt-Fonds mit einem Volumen von rund 31 Millionen Euro zumindest teilweise von der Kirchensteuer unabhängig gemacht.
Jeden Tag 340.000 Euro für die Pfarrseelsorge
Hauptertragsquelle der Diözese im vergangenen Jahr waren Kirchensteuereinnahmen und positive Einflüsse im Zusammenhang mit dem Clearingverfahren, der interdiözesanen Kirchenlohnsteuerverrechnung, in Höhe von rund 223 Millionen Euro. Davon werden etwa 124 Millionen Euro (56 Prozent) für die Seelsorge der Pfarreien verwendet. "Jeden Tag fließen etwa 340.000 Euro aus den Kirchensteuereinnahmen auf unterschiedlichste Weise in die Seelsorge in den Pfarreien vor Ort", machte Sobbeck deutlich. Für den Bereich Immobilien, Infrastruktur, Leitung, zentrale Aufgaben, Verwaltung und synodale Arbeit wurden rund 27 Millionen Euro des Kirchensteueraufkommens verwendet. In den Bereich Schule und Bildung flossen rund 21 Millionen Euro und in den Bereich Soziale Aufgaben rund 18 Millionen Euro.
"Die Caritasverbände und auch die Caritasstiftung im Bistum unterstützen wir mit rund 34.000 Euro täglich", unterstrich Sobbeck. Für überdiözesane und weltkirchliche Aufgaben wurden etwa 10 Millionen Euro verwendet und in die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien flossen etwa 6 Millionen Euro des Kirchensteueraufkommens. Insgesamt gut 6 Millionen Euro stehen für die Seelsorge in besonderen Situationen, für überpfarrliche Seelsorge und die Arbeit in den Bezirken zur Verfügung. Die Verwaltungsgebühren für den Kirchensteuereinzug belaufen sich auf fast 6 Millionen Euro und für den Bereich Liturgie, Kirchenmusik, Museen und Kultur werden gut 3 Millionen Euro verwendet.
Domkapitel - Bischöflicher Stuhl - Schulstiftung
Die Offenlegung der Jahresabschlüsse 2014 umfasste auch das Vermögen und die Verpflichtungen der Körperschaften Limburger Domkapitel und Schulstiftung. Die Jahresabschlüsse 2012 und 2013 des Bischöflichen Stuhls wurden bereits im April 2014 transparent gemacht. Der Jahresabschluss 2014 wird nach Erstellung, externer Prüfung sowie Beratung und Feststellung offen gelegt. Die Bilanzsumme zum 31. Dezember 2014 des Limburger Domkapitels weist rund 4,7 Millionen Euro auf und ist größtenteils im Anlagevermögen gebunden. Die Summe der laufenden Erträge wird mit rund 2,1 Millionen Euro beziffert, die laufenden Aufwendungen betragen knapp 1,8 Millionen Euro. Etwa 1,1 Millionen Euro davon sind Personalaufwendungen, unter anderem für die Betreuung und Ausbildung des Limburger Domchores, der Mädchenkantorei und der Limburger Domsingknaben. Darüber hinaus werden Domküster und Domorganist ebenso abgebildet wie die Gestellungsleistungen für die Domschwestern.
Die Schulstiftung des Bistums Limburg als rechtsfähige kirchliche Stiftung des bürgerlichen Rechts ist durch eine weitere Zustiftung des Bistums Limburg von 10 Millionen Euro in der Bilanzsumme auf fast 42 Millionen Euro angewachsen. "Das Bistum Limburg sieht sich verpflichtet, auch durch die Katholischen Schulen in die Gesellschaft hinein zu wirken. Um dies leisten zu können, erbringt die Schulstiftung, deren Kapital vor allem aus Kirchensteuermitteln aufgebaut wurde, einen wertvollen Beitrag", so Sobbeck.
Weitere Informationen sowie den umfangreichen Finanzbericht gibt es im Internet unter <link http: www.finanzen.bistumlimburg.de>www.finanzen.bistumlimburg.de.
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