16.04.2015
Rüdesheim sollte Schule machen
LIMBURG/RÜDESHEIM - Nach dem Brand in der Rüdesheimer Flüchtlingsunterkunft greift das Bistum Limburg Betroffenen und ehrenamtlichen Helfern finanziell unter die Arme. Die Diözese unterstützt die Integration und das Verbleiben der Flüchtlinge vor Ort mit 20.000 Euro aus seinem Hilfsfonds.
"Mit dem Geld werden im Moment insgesamt sechs Wohnungen in Rüdesheim und Aulhausen renoviert, die die Stadt für die Flüchtlinge nach dem Brand bereitgestellt hat. Außerdem sollen davon dringend benötigte Einrichtungsgegenstände gekauft werden", erklärt Annegret Huchler, Beauftragte des Bistums für das Projekt "Willkommenskultur für Flüchtlinge". Die Vergabe des Geldes sei an keine weiteren Vorgaben und Bedingungen geknüpft. "Wir wollen schnell und unbürokratisch helfen. Die Ehrenamtlichen vor Ort wissen am besten, wo sie das Geld einsetzen können."
Großes Engagement vom Westerwald bis nach Frankfurt
"Durch Ereignisse wie etwa im sächsischen Tröglitz oder im hessischen Hofheim vergessen wir zu oft den stillen Einsatz tausender Ehrenamtlicher für Menschen, die unsere Hilfe benötigen", meint Huchler. Im Bistum Limburg gebe es vom Westerwald bis nach Frankfurt viel Solidarität. "Die Flüchtlinge benötigen unsere Hilfe, damit sie sich hier in Deutschland eine neue Zukunft aufbauen können."
Für Huchler ist Rüdesheim ein Beispiel, das auch anderswo Schule machen sollte. "Die Flüchtlingsarbeit ist vorbildlich. Die Zusammenarbeit von Vertretern der Stadt und dem Helferkreis funktioniert reibungslos und unkompliziert. Und auch die Asylbewerber helfen mit, wo es geht."
Nach dem Brand der Flüchtlingsunterkunft am 17. März sollten die Männer aus Eritrea, Somalia und Äthiopien auf andere Gemeinden im Landkreis verteilt werden. Dagegen hatten die Rüdesheimer aufbegehrt. Auch der Limburger Weihbischof Dr. Thomas Löhr sprach sich bei einem Besuch kurz nach dem Brand für den Verbleib der Asylbewerber aus. Seit kurzem steht fest, dass die Männer in Rüdesheim bleiben können.
Das Bistum Limburg setzt sich aktiv für Flüchtlinge ein. Neben dem Ausbau von Beratungsangeboten will man ein Netzwerk von ehrenamtlichen Initiativen in den Pfarrgemeinden schaffen. Zuschüsse für Sprachkurse, Lehr- und Materialkosten und Begegnungstreffen können bei Annegret Huchler erbeten werden.
Weitere Informationen über die Flüchtlingsarbeit des Bistums Limburg und das Projekt "Willkommenskultur für Flüchtlinge" unter <link http: www.fluechtlingsarbeit.bistumlimburg.de>www.fluechtlingsarbeit.bistumlimburg.de