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21.12.2015

Wer barmherzig ist

Banner der christlichen und muslimischen Gemeinden im Gallus

FRANKFURT.- „Wer barmherzig ist, dem wird Barmherzigkeit zuteil“ - Schon von weitem sind die großen Banner mit dem Zitat des Propheten Mohammed zu erkennen, die vor Weihnachten an allen christlichen Kirchen und muslimischen Moscheen im Frankfurter Stadtteil Gallus angebracht wurden. Sie sind Ausdruck des guten interreligiösen Miteinanders in dem multikulturellen Stadtteil. 

Initiiert hat die Banneraktion der Arbeitskreis interkultureller Dialog des Regionalen Präventivrates Gallus. Ihm gehören neben anderen Akteuren im Stadtteil die vier Moscheegemeinden, das Caritas-Quartiersmanagement, das Gallus-Theater, die evangelische Gemeinde Frieden und Versöhnung und die katholischen Gemeinden St. Gallus und Maria Hilf an. Anstoß für die Plakataktion war eine Initiative von Moscheen und Kirchen in Frankfurt-Hausen. Sie hatten im Januar nach den Pariser Anschlägen auf die Satire-Zeitschrift Charlie Hebdo große Banner befestigt mit dem biblischen Gebot. „Du sollst nicht töten!“  

Die Verantwortlichen im Gallus hatten sich dieser Aktion angeschlossen und waren überrascht von den vielen positiven Reaktionen. „Es gab sogar Spenden, mit denen wir jetzt die zweite Serie der Plakate finanzieren können“, erzählt Eva Triantafillidou, die Vorsitzende des Regionalrates Gallus, am Montag, 21. Dezember, bei der Vorstellung der neuen Banner. 

Nach dem Erfolg der ersten Aktion mit einem biblischen Zitat sei in der Runde schnell klar gewesen, dass diesmal ein Wort aus dem islamischen Kontext gewählt werden sollte. Nach ausgiebigen Diskussionen habe man sich auf „Wer barmherzig ist, dem wird Barmherzigkeit zuteil“ geeinigt, das in deutscher und arabischer Schrift aufgedruckt ist. Barmherzigkeit sei allen Religionen immanent, erklärt Yussuf Colak vom muslimischen Bildungs- und Kulturverein im Gallus. Der Satz entstammt dem Hadith, einer Sammlung von Aussprüchen Mohammeds. Fast wortgleich findet er sich aber auch in der biblischen Bergpredigt und passt zum Heiligen Jahr der Barmherzigkeit, das Papst Franziskus gerade ausgerufen hat. (dw)

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