Als Christ gegen Unrecht stehen

Die 135 Weltjugendtagspilger aus dem Bistum Limburg sind am Mittwoch, 20. Juli, in Breslau angekommen. Die Hauptstadt Niederschlesiens ist die erste Station in Polen, bevor die Jugendlichen weiter nach Krakau reisen.

In Wilsdruff bei Dresden spendete Diözesanjugendpfarrer Uwe Michler den Jugendlichen den Reisesegen. Er erinnerte an das Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 und regte die Pilger an, darüber nachzudenken, wo sich heute jeder persönlich gegen Unrecht und Willkür stellen könne: "Der Widerstand um Graf von Stauffenberg handelte auch aus christlicher Überzeugung. Und auch, wenn wir heute in einer Demokratie leben, stellt sich uns die Frage: Was ist unser Glaube uns wert und was sind wir bereit, dafür einzusetzen."

Denkwürdiger Tag in wechselvoller Geschichte

Mit dem Lied "Kommt, wir wollen ihm folgen" begann der Gottesdienst in der Wilsdruffer Jakobikirche. Die Kapelle aus dem 12. Jahrhundert wird heute als Autobahnkapelle genutzt. "Gerade, wenn wir jetzt auf dem Weg nach Polen sind, sollten wir an diesem denkwürdigen Tag, dem 20. Juli, auch an die wechselhafte Geschichte zwischen Deutschland und Polen denken", so Michler.

Zu oft seien es Deutsche gewesen, die Leid im Nachbarland verursacht hätten. Und obwohl der Umsturz scheiterte, hätte der Widerstand des 20. Juli gezeigt, dass Handeln gegen Unrecht typisch christlich sei. Daher schloss er in die Gebete alle Menschen ein, die noch heute unter Willkür und Unrecht leiden.

Herzlicher Empfang in Breslau

Am Abend erreichten die drei Busse aus dem Bistum die beiden Gemeinden, die den Pilgern während der "Tage der Begegnung" in Breslau Unterkunft bieten. Herzlich empfingen die polnischen Gastfamilien aus Breslau-Zerniki und Breslau-Polaniwice die Jugendlichen.

Bis zum 25. Juli bleiben die Limburger Pilger in Breslau, feiern gemeinsam Andachten und erforschen die Stadt. Beim Mercy-Festival in Breslau treten Bands, Künstler und Artisten auf, sodass die Unterhaltung nicht zu kurz kommt. Mit der Limburger Gruppe werden auch weitere, internationale Jugendgruppen in Breslau erwartet. Daher ist auch die Begegnung mit anderen Weltjugendtagspilgern ein wichtiger Bestandteil des Programms. Diözesanjugendpfarrer Michler freut sich auf die kommenden Tage: "Wir werden uns während der Tage in Breslau auch mit den Werken der Barmherzigkeit beschäftigen, immerhin lautet das Motto des Weltjugendtages "Selig die Barmherzigen". Aber natürlich wollen wir uns auch als Gruppe besser kennen lernen und dann gemeinsam zur Papstmesse nach Krakau aufbrechen."(hm)

Weitere Berichte, Eindrücke und Erfahrungen zum Weltjugendtag in Krakau und der Reise der Limburger Gruppe finden sich im Weltjugendtagsblog unter http://wjt-blog.bistumlimburg.info/