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LIMBURG, 24.12.2016

Ausgerechnet an Weihnachten?

Bischof feiert Christmette an Heiligabend im Westerwald.

Mörderische Pläne und Brutalität, Terror und Gewalt sind nicht Teil von Religion und stehen im krassen Widerspruch zur Botschaft von Weihnachten. Dies hat Bischof Dr. Georg Bätzing in seiner Predigt am Heiligen Abend in der Christmette in Hundsangen im Westerwald klargestellt.

"In den Weihnachtstagen gilt ein anderer Maßstab als sonst", erklärte der Bischof. Gerade zu Weihnachten reagierten die Menschen besonders feinfühlig auf Schreckensnachrichten aus aller Welt. Das Bild der Heiligen Nacht mit der Geburt eines Kindes im Stall von Bethlehem und den Gesang der Engel sei unumgänglich mit Frieden und Freude verbunden. "Das Kind ist wie die Nabe im Rad; alle Speichen sind ganz gerade auf diese Mitte aufgerichtet. So stützen sie das äußere Band, geben dem Rad die Spannung, halten untereinander die Balance von Nähe und Abstand. Man könnte sagen: so herrscht Friede, so lässt sich etwas bewegen; so dient das Rad dem Vorankommen", so Bätzing. Ähnliches geschehe auch unter den Menschen, wenn sie Jesus in der Mitte des Weihnachtsfestes entdecken und sich auf ihn hin ausrichten. "Er ist das Zentrum, die Radnabe, der Lichtpunkt, von dem alles Leuchten kommt. Er ist der Heiland, ja, wirklich der Mittler, der Christus, den Gott ausgeschickt hat, alle Menschen guten Willens zu sammeln, zu stärken und in Bewegung zu bringen", sagte der Bischof von Limburg.

"Recht haben wir mit unserem Empfinden, dass da etwas nicht stimmt, wenn Menschen leiden; wenn sie sich gegenseitig das Leben zur Hölle machen, wenn sie aufeinander losgehen wie die Tiere", sagte der Bischof. Das Empfinden sei zudem richtig, dass etwas im Argen liegt, wenn in einer zivilisierten und wohlhabenden Gesellschaft die Armut wachse, oft versteckt und oft verbunden mit dem Alter oder mit Kindern. "Recht haben wir, wenn wir uns innerlich aufbäumen dagegen, wie viele Millionen aus politischen, wirtschaftlichen, religiösen und rassistischen Gründen zur Flucht gedrängt werden, und wenn uns ihr Schicksal so angeht, dass wir unsere verborgenen Ängste vor dem Fremden überwinden und ihnen hier bei uns mit offenen Händen und Herzen begegnen. Selbst dann, wenn wir wahrnehmen müssen, dass es auch unter Geflüchteten solche und solche gibt und eben auch einige, die zu Gewalt neigen", sagte Bätzing.

Weihnachten erinnere den Menschen daran, wie die Welt eigentlich von Gott, ihrem Erfinder her gedacht worden sei. An Weihnachten habe das Licht der Welt angefangen zu leuchten.(sts)

Die Predigt im Wortlaut steht hier zum Download bereit.

Stephan Schnelle

Pressesprecher

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