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16.09.2016

Für die Menschen

Der Bischofsstab ist einem Hirtenstab nachempfunden.

LIMBURG/VALLENDAR.- Für die Menschen da sein - das will Dr. Georg Bätzing als künftiger Bischof von Limburg. Dieser Wunsch spiegelt sich auch bei seinem Bischofsstab wider: In einem dort verarbeiteten Bergkristall sind Menschen eingraviert - große und kleine, behinderte oder nicht-behinderte. "Die Gravur des Bergkristall zeigt normale Menschen", erklärt Goldschmied Michael van Ooyen, der den Stab geschaffen hat. "Es ist - wenn sie so wollen - ein Zeichen für die Menschen, die im Bistum Limburg leben." Van Ooyen leitet die Goldschmiede Schönstatt der Schönstätter Marienbrüder in Vallendar. Etwa 80 Arbeitsstunden hat er in den Stab aus Buchsbaum investiert. "Schlicht bedeutet nicht einfach herzustellen", macht der Künstler mit Blick auf das Erscheinungsbild klar. "Jedes Teil muss eingepasst werden. Man kann nicht schematisch nach Plan arbeiten."

Sorge tragen für die Armen, Schwachen und Kranken

Bischofsstab und Ring, Brustkreuz und die Mitra - das sind die vier Bischofsinsignien, die am 18. September bei der Bischofsweihe und Amtseinführung im Limburger Dom feierlich Bätzing überreicht werden. Der Stab, die größte Insignie, ist Zeichen für den Hirtendienst eines Bischofs. Er erinnert seinen Träger daran, sich um die Gläubigen und die Armen, Kranken und Schwachen in seiner Diözese zu sorgen. "Die Vorstellung von Monsignore Bätzing war ein Hirtenstab. Und es ist ein Hirtenstab geworden", erklärt van Ooyen. Mit der angedeuteten Krümme hätten Hirten früher ihre Schafe zusammengetrieben und auch zusammengehalten, weiß van Ooyen. Zwischen Krümme und dem eigentlich Stab liegt der Bergkristall auf dem sogenannten Nodus auf. Der Nodus verbindet Krümme und Stab. Weiße Schlieren, auch Fahnen genannt, durchziehen den transparenten Kristall. "Das macht Mutter Natur", erklärt van Ooyen. Alle Teile des Stabes werden durch breite Silberringe, Zargen, verbunden. In diesen sind Gewinde versteckt. Der Stab lässt sich so leichter auseinandernehmen und transportieren.

"Der Stab wird niemals ganz gerade", erklärt van Ooyen. "Er bleibt in Bewegung und sieht auch aus wie gewachsen." Der Buchsbaum wurde geschliffen und mit Wachs konserviert, die natürlichen Maserungen des Holzes aber sind erhalten geblieben. Bis der Stab sein endgültiges Aussehen bekommt, dauert es noch Jahre bis das helle Holz einen rehbraunen Farbton angenommen hat. "Das helle Holz dunkelt nach. Je älter der Stab wird, desto schöner wird die Farbe."

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