ROM/LIMBURG/TRIER, 01.07.2016
Georg Bätzing wird Bischof von Limburg
Monsignore Dr. Georg Bätzing (55) wird neuer Bischof von Limburg. Papst Franziskus hat den derzeitigen Generalvikar des Bischofs von Trier am 1. Juli zum 13. Bischof von Limburg ernannt. Die Ernennung wurde zeitgleich in Rom, Limburg und Trier bekannt gegeben. Er wird damit Nachfolger von Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst (56), dessen Amtsverzicht Papst Franziskus am 26. März 2014 angenommen hatte. Weihbischof Manfred Grothe (77) leitet seitdem als Apostolischer Administrator die Diözese.
"Heute ist ein Freudentag für unser Bistum", sagte Domdekan Prälat Dr. Günther Geis bei der Bekanntgabe der Ernennung des neuen Bischofs im Hohen Dom zu Limburg. Für ihn ist Georg Bätzing genau der richtige Mann für das Bistum Limburg. Daher habe ihn das Domkapitel auch zum neuen Bischof gewählt. "Er ist ein Seelsorger mit Herz und Verstand, mit Organisationstalent und Leitungsstärke, mit Charisma und Bodenständigkeit", so Geis. Freude und Dankbarkeit über die Ernennung waren auch beim dienstältesten Domkapitular, Prälat Helmut Wanka, spürbar. Er hat den neuen Bischof am Freitag mit Blick auf Bätzings Biografie vorgestellt. "Wir bekommen mit Georg Bätzing einen neuen Bischof, der aus unserer Mutterdiözese Trier stammt und unser Bistum aus seinen guten nachbarschaftlichen Beziehungen bereits gut kennt. Als Seelsorger, als Regens im Trierer Priesterseminar, als Organisator und Spiritus Rector der bedeutenden Heilig-Rock-Wallfahrt und als Generalvikar hat er die Kirche von Trier mitgestaltet", sagte Wanka. Mit ihm könne das Bistum Limburg beherzt den Weg in die Zukunft gehen.
Übergabe eines gut bestellten Feldes
Mit der Ernennung des neuen Bischofs gehen mehr als zwei Jahre ohne Diözesanbischof im Bistum Limburg zu Ende. "Wir haben die Zeit gebraucht, um die Geschehnisse aufzuarbeiten, um zu ordnen und um uns neu auszurichten", sagte Geis. Er dankte dem Apostolischen Administrator im Namen des Domkapitels dafür, dass er diesen Weg klug, besonnen, entschieden und mitbrüderlich mit der Diözese gegangen sei. Grothe übergebe dem neuen Bischof "ein gut bestelltes Feld", das darauf warte, weiter bearbeitet und gepflegt zu werden. Dafür bringe der künftige Bischof von Limburg die besten Voraussetzungen mit.
Georg Bätzing wurde am 13. April 1961 in Kirchen geboren und wuchs in Niederfischbach an der Sieg, der sogenannten Trierischen Insel im Westerwald (Kreis Altenkirchen), nicht weit von der Limburger Bistumsgrenze, auf. Nach dem Studium der Philosophie und Theologie in Trier und Freiburg wurde er 1987 zum Priester geweiht. Er war Kaplan in Klausen und Koblenz, ehe er 1990 die stellvertretende Leitung des Bischöflichen Priesterseminars in Trier übernahm. Von 1996 bis Januar 2010 war Bätzing dann als Regens für die Priesterausbildung im Bistum Trier verantwortlich und leitete das Priesterseminar. 2005 wurde er von Papst Benedikt XVI. zum Monsignore ernannt. Im November 2007 berief ihn der damalige Bischof von Trier, Dr. Reinhard Marx, zum Leiter der Heilig-Rock-Wallfahrt. Seit dem 1. November 2012 leitet er als Generalvikar das Bischöfliche Generalvikariat in Trier.
Bistumsgeschichte
Das Bistum Limburg ist eine junge Diözese (gegründet 1827) im Südwesten Deutschlands und umfasst Teile der Bundesländer Hessen und Rheinland-Pfalz. Insgesamt leben zwischen Westerwald und Frankfurt und zwischen Lahn-Dill-Eder und dem Rheingau etwa 640.000 Katholiken. Im Bistum Limburg gibt es zurzeit 30 Pfarreien neuen Typs, 153 Pfarreien und 161 Kirchengemeinden. Die Geschichte des Bistums beginnt mit dem Zusammenbruch der weltlichen und kirchlichen Machtstrukturen in Europa als Folge der Französischen Revolution. Durch den Reichsdeputationshauptschluss im Jahre 1803, dem letzten Gesetz des Heiligen Römischen Reiches, wurden Gebiete der alten geistlichen Kurfürstentümer Mainz und Trier den nassauischen Herzogtümern zugeschlagen, darunter das Gebiet um Limburg, das bis dahin den rechtsrheinischen Teil des Trierer Bistums darstellte. Das Herzogtum Nassau mit Regierungssitz in Wiesbaden initiierte zusammen mit der freien Reichsstadt Frankfurt die Errichtung eines eigenen Bistums. Am 23. November 1827 wurde das Bistum gegründet und der erste Bischof, Jakob Brand, nahm seine Amtsgeschäfte auf. Die ehemalige Stiftskirche St. Georg, deren eigene Geschichte bis in das 10. Jahrhundert zurück reicht, wurde zur Kathedrale des Bischofs von Limburg.
Bekannt ist der Synodale Weg im Bistum Limburg. Er wurde von Bischof Wilhelm Kempf am 16. März 1969 mit der ersten Wahl zum Pfarrgemeinderat initiiert. Syn-odos (griech.) bedeutet gemeinsamer Weg und meint, dass Bischof, Priester, Diakone und Laien ihre je unterschiedliche Verantwortung für die Sendung der Kirche gemeinsam in synodalen Gremien wahrnehmen.
Das Limburger Domkapitel
Das Domkapitel ist ein Kollegium von Priestern, das unter anderem für den Gottesdienst an der Kathedrale Sorge trägt. Nach Sonderrecht steht es ihm zu, den Diözesanbischof aus einer vom Papst vorgelegten Liste zu wählen. Außerdem sind dem Domkapitel die Aufgaben des Konsultorenkollegiums zugewiesen. Das Domkapitel unterstützt den Diözesanbischof bei der Leitung des Bistums. Es ist eine Körperschaft des Öffentlichen Rechts. Dem Domkapitel steht Prälat Dr. Günther Geis als Domdekan vor. Als residierende Domkapitulare gehören zum Domkapitel Prälat Helmut Wanka (Senior Capituli),
Weihbischof Dr. Thomas Löhr, Dompfarrer Gereon Rehberg und Wolfgang Rösch. Nichtresidierende Domkapitulare sind Stadtdekan Dr. Johannes zu Eltz und Dr. Wolfgang Pax. (StS)
Weitere Informationen und Statements zur Ernennung finden Sie hier.
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