Guter Start ins Neue Jahr für Wohnungslose

FRANKFURT.- Der Start in das Neue Jahr ist gelungen: Für mehrere Dutzend arme, einsame und wohnungslose Menschen begann der Neujahrsmorgen im Franziskustreff am Innenstadtkloster Liebfrauen mit einem leckeren Frühstück. Serviert wurde es nicht nur von den haupt- und ehrenamtlichen Kräften, die hier Tag für Tag ein Frühstück für bis zu 160 Gäste vorbereiten. An diesem Morgen hatte sich der Limburger Weihbischof Thomas Löhr unter die Helfer gemischt. Angetan mit weißer Schürze brachte er Brötchen und Kaffee an die Tische und sprach mit den Gästen.

Der Franziskustreff bietet wohnungslosen und armen Mitmenschen in der Innenstadt von Frankfurt täglich ein reichhaltiges Frühstück an. Für die Gäste ist das weit mehr als eine Essensausgabe. Gerade unter den Stammgästen haben sich längst Gruppen gebildet, die jeden Morgen gemeinsam frühstücken, sich unterhalten, diskutieren und sich gegenseitig helfen. Es gibt Kaffee oder Tee, Wurst und Käse, Brot, Butter und Marmelade. Dafür zahlen die Menschen einen Obolus von 50 Cent für das Frühstück, an Feiertagen ist es frei.

Weihbischof Löhr hatte bereits am Silvesterabend im Frankfurter Kaiserdom St. Bartholomäus zum Jahresausklang gepredigt. Er lud die Gläubigen dabei auch ein zu "noch viel mehr Begegnungen und Gesprächen in Gesellschaft, Nachbarschaft, bei Freunden und Kollegen". Die Flüchtlingskrise der vergangenen Monate habe vielen Menschen gezeigt, dass die Werke der Barmherzigkeit im gerade begonnenen Heiligen Jahr der Barmherzigkeit ganz praktisch gelebt werden könnten. So wie an der Krippe in Bethlehem Platz für die ganze Welt war, so kenne auch Gottes Barmherzigkeit keine Obergrenze: Deshalb gelte auch für Christen: "Zwischen barmherzig und hartherzig kann es keinen Kompromiss geben." (dw)