In die Häuser, in die Herzen

So ganz kann der kleine Pfadfinder die Contenance nicht wahren: "Blödmänner", schimpft er laut vernehmlich in der Kirche Mutter vom Guten Rat in Frankfurt-Niederrad, "ich kann doch nichts sehen". Und schiebt sich energisch vor die erste Bankreihe. Der kleine Steppke hat sogar recht, die Kirche ist bis auf den letzten Platz gefüllt, mit großen und kleinen Jungen und Mädchen, fast alle in Pfadfinderkluft, und mit Kerzen und Laternen ausgestattet.

Sie sind an diesem 3. Advent aus allen Teilen des Bistums Limburg nach Frankfurt gekommen, um das Friedenslicht aus Bethlehem in Empfang zu nehmen. Bischof Georg Bätzing ermuntert die Kinder und Jugendlichen: "Bringt das Friedenslicht in die Pfarreien und Rathäuser, in die Altenheime und Kindergärten, bringt es in die Häuser, in die Herzen der Menschen!" Denn nichts sei in dieser Zeit so wichtig wie dem Frieden Gehör zu verschaffen. Vielerorts sei der Friede in Gefahr. Auch Kinder könnten schon für Frieden sorgen: "Denn Frieden halten fällt bei einem selber an!", versichert der Bischof. Er unterstütze auch die Friedensaktion der Pfadfinder, im Internet  unter dem Motto „Frieden: Gefällt mir. Ein Netz verbindet alle Menschen guten Willens“ für ihr Anliegen zu werben. Dort rufen die Pfadfinder dazu auf, die sozialen Netzwerke dafür zu nutzen, Grenzen und Barrieren zwischen Menschen abzubauen und Freundschaften zu schließen. "Setzen wir damit ein Zeichen gegen Hass und Unfrieden im Netz", warb der Bischof.

Die Aktion Friedenslicht feiert Geburtstag

Die Aktion Friedenslicht wurde 1986 vom Österreichischen Rundfunk ins Leben gerufen. Jedes Jahr entzündet ein Kind das Friedenslicht an der Flamme der Geburtsgrotte in Betlehem. Das Licht wird mit dem Flugzeug nach Wien gebracht und dort in einem Aussendungsgottesdienst an Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus 20 Ländern weiterverteilt.

Von Wien aus wurde es von 150 deutschen Pfadfinderinnen und Pfadfinder in einer Lichterstafette per Zug nach Deutschland transportiert und am 11. Dezember zu 30 zentralen Aussendungsorten gebracht, darunter die Kirche Mutter vom Guten Rat in Niederrad für das Bistum Limburg. (dw)