LIMBURG, 25.12.2017
Gott fängt neu mit allem an
An Weihnachten fängt Gott mit allem und allen neu an: Dies hat Bischof Dr. Georg Bätzing in seiner Weihnachtspredigt am Montag, 25. Dezember, im Hohen Dom zu Limburg deutlich gemacht. Der festliche Gottesdienst wurde live im ZDF übertragen und wurde von mehreren hunderttausend Zuschauern an den Fernsehgeräten mitgefeiert. "Über Weihnachten zu sprechen heißt zuerst, von Gott zu reden. Wir Menschenkinder sind ihm nicht gleichgültig", sagte der Bischof von Limburg.
Mit der Geburt seines Sohnes Gottes wage Gott etwas Ungeheuerliches. Alle bisherigen Gottesbilder würden dadurch auf den Kopf gestellt. Gott werde Mensch. Er tausche Allmacht gegen Ohnmacht, Fülle gegen Armseligkeit, Ewigkeit gegen begrenzte Zeit um nah bei den Menschen zu sein. "Das ist so neu und außergewöhnlich, dass es nur zu vergleichen ist mit dem Anfang, als Gott mit einem Wort Himmel und Erde erschuf. Weihnachten. Heute fängt Gott mit allem und allen neu an", so Georg Bätzing. Gott justiere seine Schöpfung. Jesus sei der Angelpunkt, die Triebfeder und das Ziel dieser neuen Welt, in der alle Menschen frei leben, atmen und sich entfalten könnten.
Leider sei diese neue Welt heute noch nicht real. Der Bischof erzählte Geschichten von Kindern, die in ihren konkreten Lebenssituationen für aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen stehen. Er griff die Frage nach den Ursachen auf, die Menschen in die Flucht treiben. Es ging um Kinderarmut und wachsenden Antisemitismus, um Ungerechtigkeit und Willkür. Es ging aber auch um Schutzbedürftigkeit, um liebevolle Geborgenheit und um Begabungen von Anfang an. Alle Kinder dieser Erde, so der Bischof, hätten in der Heiligen Nacht einen Bruder bekommen und einen Verbündeten im wahrsten Sinn. "Nicht nur, dass Jesus in ähnlichen Verhältnissen zur Welt kam: arm, am Rande, liebevoll geborgen, gleichzeitig schutzbedürftig, begabt von Anfang an. Ihm werden Namen zugeschrieben, die wie Signale aufhorchen lassen", sagte Bätzing. Im Namen "Jesus" bündelten sich Begriffe wie "Messias", "Herr", "mein Sohn", "Erde des Alls". "Jesus" bedeute: "Gott rettet". Jesus. Menschenskind!, da fange etwas an, etwas Neues und Großes. Ein Menschenkind, das Hoffnung weckt. (StS)
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