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22.06.2017

Marienstatt prägt und verändert

Großer Wallfahrtstag mit Bischof Georg Bätzing.

MARIENSTATT.- Marienstatt ist ein prägender und ausstrahlender Ort, der dadurch besonders wird, dass er einen Bezug zum Alltag der Menschen hat. Dies hat Bischof Dr. Georg Bätzing am großen Wallfahrtstag, am Donnerstag, 22. Juni, deutlich gemacht. Mit mehreren tausend Pilgern aus dem gesamten Westerwald und weit darüber hinaus feierte er bei strahlendem Sonnerschein im Abteihof den Festgottesdienst und fand in seiner Predigt mutmachende Worte.

Anknüpfungspunkte zum Leben

"Marienstatt ist ein Name, der einen ganz besonderen Klang hat und mit dem viele ihre eigene Geschichte haben", sagte Bätzing. Zu diesen vielen gehöre auch er selbst. Von Niederfischbach aus, seiner Heimat, sei er seit Kindertagen an mit dem "Ort im wunderbarem Tal der Nister" verbunden. "Wenn wir nach Marienstatt fuhren, hatten wir hier immer etwas Besonderes zu tun", so der Bischof. Es habe Anknüpfungspunkte zum Leben gegeben. Etwas für das sie danken oder bitten wollten. In Marienstatt komme alles vor: Freude, Trauer, Sorgen, Dank, Tränen, Lachen, Aufbruch und Abbruch. Marienstatt sei aber auch ein Ort, der verändere. Wer zum Gnadenbild komme und sich öffne, der werde berührt und gewinne oft eine andere Perspektive.

Alltäglichkeit macht Besonderheit aus

Marienstatt sei ein Ort, der nicht durch seine geografische Lage auf einem Berg oder Anhöhe auffalle. Es sei ein Ort, den man kennen muss. "Wer nach Marienstatt will, der muss ins Tal runter. Er muss runter auf den Boden der Tatsachen. Das macht Marienstatt so alltagstauglich", sagte Bätzing. Die Zisterzienser hätten diesen Ort zur Gründung einer neuen Abtei bewusst gewählt, denn es sei ihr ureigenes Verständnis gewesen, sich Orte zugänglich zu machen und sich dort einen Platz zu schaffen, wo sie ihren Alltag mit Gebet und mühsamer Arbeit gestalten konnten. Gerade durch diese Alltäglichkeit gewinne der Ort seine Strahlkraft. "Wenn unser Alltag lebenswert sein soll, dann brauchen wir dieses Miteinander von Natur und Kultur. Einer Kultur der Gemeinschaft, des Gespräches und des Glaubens", sagte Bischof Bätzing.

Mönche sind Herzstück des Ortes

Ohne die Mönche würde Marienstatt seine Strahlkraft verlieren und wäre beliebig. Der Glaube, ihr Wirken im Sinne ihres Gründers, des Heiligen Bernhard, seien das Herzstück des Ortes. "In Marienstatt ist immer etwas los. Hier ist man nie allein. Hier findet man Halt. Solche Orte sind nicht selbstverständlich und wir dürfen dankbar sein, dass es sie gibt", sagte der Bischof. Man müsse aber auch aktiv werden, damit solche Orte bleiben. "Beten wir gemeinsam um Berufungen und sprechen wir junge Menschen an, ihr Leben mit Gott zu wagen", ermunterte Bätzing.

Neben der Lage im Nistertal und den Zisterziensern sei auch das Gnadenbild prägend für den besonderen Geist des Ortes. "Das Gnadenbild ist ein Vesperbild. Es nimmt uns mit in das Geschehen am Abend des Karfreitags. Immer wenn wir vor der Gottesmutter stehen, die ihren Sohn in Armen hält, ist Karfreitag", erklärte Bätzing. Für ihn sei dieses Bild auch ein Bild der Sympathie und der Eucharistie. Maria halte ihren Sohn in Armen und streckt ihn dem Beter entgegen. "Es wirkt so, als ob Maria uns ihren Sohn schenken will. Sie will uns sagen: Hier hast du ihn. Sein Geist ist uns entgegengekommen. In der Heiligen Kommunion schenkt er sich uns", so der Bischof. Maria trage Christus zu den Menschen und mache so deutlich, dass er der Heiland der Welt, der Heiland aller Menschen ist. (StS)

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