DERNBACH., 26.07.2018
Eine Reliquie für Rom
Eine Reliquie von Katharina Kasper fährt nach Rom. Im Beisein von Bischof Georg Bätzing wurde eine neue Reliquie von Katharina Kasper entnommen und in ein Reliquiar eingesetzt, das der Künstler Josef Welling aus einer vorhandenen Monstranz umgearbeitet hat. Bei der Heiligsprechung Kaspers am 14. Oktober in Rom wird sie verwendet werden und Papst Franziskus geschenkt. Zuvor werden mit der Reliquie jedoch noch Gottesdienste bei der Ministrantenwallfahrt in Rom gefeiert. Danach wird der Bischof die Reliquie in Rom dem Postulator übergeben.
„Die Reliquie wurde von einem Arzt aus dem Dernbacher Krankenhaus von einer bereits vorhandenen Reliquie entnommen“, erklärt Silke Lechtenböhmer, theologische Referentin des Bischofs. „Der Schrein musste also nicht geöffnet werden.“ Eine solche Entnahme sei auch immer ein geistlicher Prozess, so Lechtenböhmer: „Es werden Gebete gesprochen und gemeinsam Lieder gesungen.“
Am Donnerstag, 26. Juli, wurde das Reliquiar mit dem bischöflichen Wappen versiegelt und auf den Weg nach Rom gebracht. Das alles geschah im Rahmen eines kleines Gottesdienstes mit vielen Mitarbeitern und Schwestern, darunter auch die Generaloberin der Dernbacher Schwestern, Sr. Gonzalo Vakasseril, und die Provinzoberin Sr. Simone sowie Sr. Theresia, die im August auf Sr. Simone folgt.
Hintergrund
Die Verehrung von Reliquien in der katholischen Kirche entstammt der Geschichte des Christentums. Die Gräber der Märtyrer waren bevorzugte Orte der Christen, um Eucharistie zu feiern. Die Idee, diesen Ort in die Kirche zu holen, hatte im 5. Jahrhundert der heilige Ambrosius in Mailand. Er verlegte quasi das Märtyrergrab in die Kirche, indem er Reliquien von Gervasius und Protasius in den Altar einsetzte. Körperreliquien liegen seit dem 12. Jahrhundert in der Regel in jedem katholischen Altar. Das geht auf eine Idee Thiofrieds von Echternach zurück, dass jeder Körperteil den ganzen Körper enthalte. So gewährleistet die Reliquie die Präsenz der Heiligen.
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