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FRANKFURT, 22.11.2018

Hier und jetzt den Nikolaus buchen!

Die Tage werden kürzer und die Weihnachtszeit rückt näher: Die Hochschule St. Georgen in Frankfurt bietet Nikolausbesuche an. Ein Student berichtet von dem Job als Nikolaus.

Die Tür geht auf, die Augen werden größer und alle Kinder blicken gespannt zu einem auf: So fühlt es sich als Nikolaus an, berichtet der Theologie-Student Jakob Schorr, der dieses Jahr zum zweiten Mal den Nikolaus spielt. In zahlreichen Familien ist es immer noch Tradition, dass der Nikolaus nach Hause kommt. In Zusammenarbeit mit der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt bietet das Priesterseminar Sankt Georgen dafür Nikolausbesuche an. Seminaristen und Studenten der Hochschule kommen auf Wunsch als Nikolaus verkleidet in Kindertagesstätten, Altenheime, private Familienhaushalte, Kinderkrankenhäuser oder in Altenheime im Großraum Frankfurt. Herzlich, kinderlieb und gläubig: So stellt man sich einen perfekten Nikolaus vor. In Wahrheit jedoch gehört viel mehr dazu.

Doppelt Gutes tun

Seit zwei Jahren organisiert der Theologie-Student, Adrian Sasmaz, die Nikolaus-Aktion der Hochschule. Die Nikoläuse kommen mit ihren Knechten kostenfrei vorbei, trotzdem freuen sie sich über Spenden, jedoch nicht etwa für sich selbst, sondern für das Kinderhospiz Bärenherz in Wiesbaden. Denn dieses Jahr steht der Gedanke „von Kindern für Kinder“ im Vordergrund. Die Nikolaus-Aktion soll außerdem die Tradition rund um den heiligen Bischof wahren. „Es geht eben nicht um den Nikolaus mit Schlitten und Rentieren mit roter Nase, sondern um den heiligen Nikolaus, den Bischof von Myra. Das zweite Ziel ist es, den Kindern eine Freude zu machen und mit den Spenden anderen Kindern zu helfen.“, meint Adrian Sasmaz.

„Es ist ein ganz spannendes und schönes Gefühl, der Nikolaus zu sein. Ich habe mich schon sehr besonders gefühlt, allein durch die Kleidung.“

Zum Nikolaus geschult

15 Studenten sind dieses Jahr bei der Nikolaus-Aktion dabei. Sie können entweder den heiligen Nikolaus selbst oder den Knecht Ruprecht spielen. Aber wie läuft das eigentlich ab? Wie wird man zu einem echten Nikolaus? Ende November treffen sich alle interessierten Studenten und werden von Adrian Sasmaz geschult und vorbereitet. Um an den Bischof von Myra zu erinnern, trägt jeder Student eine Mitra, einen gebastelten Bischofsstab und bischöfliche Kleidung. Um den Nikolaus-Look zu vervollständigen, braucht der Nikolaus auch eine grauhaarige Perücke mit Locken und einen schneeweißen langen Bart. Die verwendeten Gewänder sind alte, ausrangierte Stücke aus der Seminarkirche der Hochschule Sankt Georgen. Die Requisiten stammen hingegen aus zwei bayerischen Kirchenbedarfsläden.

Mit dem Nikolaus-Outfit allein ist es jedoch noch nicht getan. Die Studenten erhalten auch ein goldenes Buch mit der Nikolausgeschichte, einem Leitfaden, Liedtexten sowie Tipps und Tricks. Der Leitfaden sei „idiotensicher für jeden Nikolaus“, versichert Jakob Schorr. „Vorsicht vor Türen, Kronleuchtern und Ähnlichem, die es auf Eure Mitra abgesehen haben“, heißt es dort. Vor allem die praktischen Tipps helfen den Nikoläusen einen Nikolausbesuch so wirklichkeitsgetreu wie möglich zu gestalten.

Nikolaus sein will gelernt sein

Neben den inhaltlichen Vorbereitungen und Kostümen braucht es nach Jakob Schorr als Nikolaus auch Spontanität. Er erzählt von seinem Besuch bei einer siebenköpfigen Familie in Oberrad. „Da bleibt nicht Zeit für jede Legende oder lange Reden. Viel wichtiger ist, mit den Geschenken und Namen nicht durcheinander zu kommen.“, erzählt er. Ein gewisses Improvisationstalent und Feingefühl braucht es vor allem auch dann, wenn die Kinder nicht wissen, welche Geschichte genau hinter dem heiligen Nikolaus steckt. Manche Kinder können es auch gar nicht erwarten, ihre Geschenke zu öffnen. Je nach Anzahl der Kinder und Situation wird die Rede angepasst. Außerdem gestalte sich ein Besuch im Krankenhaus anders, als bei einer Familie zu Hause. In Familien sei mehr Zeit für Details und längere Reden. In jedem Fall aber müsse man als Nikolaus flexibel sein, rät Jakob Schorr.

„Das Schönste ist, wenn alle Kinder mit ihren Geschenken in den Händen strahlen.“

Von Barbies über Bücher

Mit einem prall gefüllten Sack voller Geschenke suchen die Nikoläuse die Kinder auf. Das Highlight für den Nikolaus – und wohl auch für die Kinder – ist dann die Geschenkeübergabe: „Schließlich ist es etwas Besonderes, als Fremder Kindern etwas zu schenken.“, erzählt Jakob Schorr. Die Geschenke reichen von Gemeinschaftsspielen, Barbiepuppen über Playmobil, CDs oder Bücher. Nicht verraten werde soll, dass die Eltern die Geschenke kaufen und die Nikoläuse sie dann austeilen. „Damit niemand mit den Geschenken durcheinander kommt, gibt es auch eine Namensliste“, meint Adrian Sasmaz. Wichtig ist, dass die Kindern Freude haben und ihnen die Legenden des heiligen Nikolauses näher gebracht werden. Natürlich gibt es nicht nur Geschenke, es wird auch gelobt: „Die Hanna kann schon gut lesen und der Jonas sehr gut basteln“, kann es heißen. Der Nikolaus spricht zu jedem Kind ein paar Worte, jedoch rät der Nikolaus-Leitfaden: „Die guten Eigenschaften, die im goldenen Buch stehen, liest der Nikolaus immer vor, bei den negativen kann er großzügig sein.“

Geschenke für den Nikolaus

Auch für die Nikoläuse bleibt dieser Besuch etwas ganz Besonderes, denn viele Kinder bereiten sich mit gemalten Bildern und kleinen Geschenken auf den Nikolaus vor oder schreiben dem Nikolaus eine Dankeskarte. Das schönste Geschenk für jeden echten Nikolaus sind aber wohl die strahlenden Kinderaugen.

Nikolausbuchung:

Die Nikoläuse können für den 6. Dezember, aber auch Tage davor oder danach von morgens bis abends gebucht werden. 

Priesterseminar Sankt Georgen

 Frankfurt am Main

Tel: 069/6061-299

Email: priesterseminar@sankt-georgen.de

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