KAMP-BORNHOFEN, 05.02.2018
Kirchenentwicklung ist eine bleibende Aufgabe
Christen sind in die Welt gesandt, um das Evangelium mit Worten und durch ihr Leben zu verkünden. Dazu hat der Limburger Weihbischof Dr. Thomas Löhr die Gläubigen der neu gegründeten Pfarrei „Heilige Elisabeth von Schönau“ mit Sitz in Kamp-Bornhofen ermutigt. Der Auftrag des Evangeliums müsse hier und heute verwirklicht werden. „Hier, am Mittelrhein und im Taunus, bei den Menschen, mit denen Sie zusammen leben, und heute, im zweiten Jahrzehnt des dritten Jahrtausends“, sagte Löhr beim feierlichen Gründungsgottesdienst am Sonntag, 4. Februar, in der Pfarrkirche St. Nikolaus, Kamp-Bornhofen. Der Weihbischof überreichte dem neu ernannten Pfarrer, Franziskaner-Pater Hugon Superson, während der Feier auch die offizielle Gründungsurkunde der neuen Pfarrei. Ein Projektchor mit 60 Sängern aus den zehn Kirchorten sowie eine Band gestalteten den festlichen Gottesdienst musikalisch.
Kirchenentwicklung bleibt Aufgabe
Löhr dankte allen, die sich für die Gründung der neuen Pfarrei eingesetzt hätten. „Ein herzliches ,Danke, danke, danke‘ – man kann es nicht oft genug sagen – Ihnen und allen, die mit ihren Ideen und mit ihrer Tatkraft und auch mit kritischen Anmerkungen mitgewirkt haben.“ Die Veränderungen und Überlegungen, die zur Gründung der neuen Pfarrei geführt hätten, stünden im größeren Zusammenhang eines bistumsweiten Prozesses einer Kirchenentwicklung. „Unser Bischof fordert uns auf zu fragen: Wofür und für wen sind wir als Kirche da?“ Diese Fragen müssten immer wieder neu gestellt werden. „Das ist nie ein für alle Mal abgeschlossen. Weiterentwicklung, Kirchenentwicklung bleibt die Aufgabe“, betonte Löhr.
Zu den Menschen gehen und für sie da sein
Mit der Gründung der Pfarrei sei ein wichtiger Schritt getan: „Zehn Pfarreien haben sich zusammengeschlossen. Sie haben sich dies gut überlegt, miteinander um den richtigen Weg gerungen und ein starkes Fundament gelegt.“ Nun müsse die Sendung der Kirche verwirklicht werden. „Der Zusammenhalt und das immer neu zu findende Miteinander sind eine Grundlage dafür, dass Sie zu den Menschen gehen und für sie da sein können“, sagte Löhr.
Dass auf dem Gebiet der neugegründeten Pfarrei mit Kloster Schönau und Kloster Bornhofen zwei für das Bistum Limburg wichtige Wallfahrtsorte lägen, sieht Löhr als eine besondere Gnade. „Ich wünsche Ihnen, dass Sie immer neu dort Ruhe finden, Besinnung im Gebet, Begegnung mit dem Herrn, der Mutter des Herrn und den Heiligen“, sagte Löhr. „Und dass Sie mit neuer Kraft und neuen Ideen weitergehen, so wie Jesus selbst, hin zu den Menschen, die uns als Kirche und Sie auch als Einzelne dringend brauchen.“ Die Gläubigen der Pfarrei dürften sich mit einer großen Gemeinschaft von Heiligen verbunden wissen. Das Leben und die Fürsprache der Heiligen Elisabeth von Schönau wie auch der Mutter Jesu könnten für die neue Pfarrei wie auch für die Pilger zu einem Schatz und einer belebenden Quelle werden.
Eine Frau aus dem Mittelalter als Patronin
Trotz der sich verändernden kirchlichen Strukturen bleibe die Botschaft Jesu an die Menschen – „Gott geht mit uns“ - bestehen, betonte Pater Hugon Superson. Die Gläubigen seien aufgerufen, das Licht Christi in der Welt weiterzugeben. Mit der heiligen Elisabeth von Schönau habe sich die Pfarrei eine Patronin ausgesucht, „die schon vor 850 Jahren im Kloster Schönau gelebt und durch ihre Visionen das Leben aus dem Glauben in dieser Region und weit, weit darüber hinaus geprägt hat“, sagte der Pfarrer der Gemeinde. Es sei ein schönes Zeichen, dass schon vor 31 Jahren Reliquien der Heiligen Elisabeth in den Altar der neuen Pfarrkirche St. Nikolaus eingelassen wurden.
Bereits seit 2016 bereiten sich die Gläubigen auf die Gründung der neuen Pfarrei „Heilige Elisabeth von Schönau“ mit Sitz in Kamp-Bornhofen vor. Die Pfarrei besteht aus den ehemals selbständigen Pfarreien St. Martin (Osterspai), St. Margaretha (Filsen), St. Nikolaus (Kamp-Bornhofen), St. Jakobus der Ältere (Dahlheim), St. Georg (Kestert), St. Martin (Wellmich), St. Johannes der Täufer (St. Goarshausen), St. Nikolaus (Kaub), St. Peter und Paul (Nastätten) und St. Florin (Strüth). In der Pfarrei, die zwischen Rhein und Lahn liegt und weit in das Blaue Ländchen hineinreicht, leben etwa 8.100 Katholiken. Das Logo greift das auf: Die zwei Flüsse, dargestellt als blaue Balken bilden ein Kreuz. Die Sterne stehen für die zehn Kirchorte, weisen aber zugleich auf den christlichen Auftrag hin, als Gemeinschaft, in die Welt hinauszugehen und das Evangelium zu verkünden.
Elisabeth von Schönau ist Patronin der neuen Pfarrei. Die im zwölften Jahrhundert lebende Benediktinerin wurde durch ihre Visionen berühmt und als Heilige verehrt. Sie gehört zu den Bistumsheiligen der Diözese Limburg. 2015 jährte sich der Todestag der Heiligen zum 850. Mal.
Bildergalerie