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KÖNIGSTEIN, 17.12.2018

Von Bethlehem ins Bistum Limburg

Frieden braucht Zusammenhalt: Pfadfinderstamm Königstein sendet Friedenslicht aus Bethlehem in die Gemeinden.

Ein kleines Licht mit großer Symbolik: Rund 300 kleine und große Pfadfinder aus dem Bistum Limburg haben sich am 3. Adventssonntag, 16. Dezember, auf dem Kapuzinerplatz in Königstein versammelt. Sie wollen das Friedenslicht aus Bethlehem unter freiem Himmel entgegennehmen. „Ich mag den Frieden und deshalb will ich ihn verbreiten“, freut sich die kleine Pfadfinderin Alina (9) auf den Aussendungsgottesdienst zum 25. Jubiläum der Aktion  Friedenslicht in Deutschland.

Das diesjährige Thema „Frieden braucht Vielfalt – zusammen für eine tolerante Gesellschaft“ steht im Vordergrund des Freilichtgottesdienstes. Jürgen Otto, Diözesankurat der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) und deren spiritueller Leiter, betont, dass die Pfadfinder ein friedliches Miteinander, Toleranz, Offenheit, Bereitschaft  und ein Aufeinander zugehen durch das Licht verbreiten wollen. Rings um die Zelte zeigen Stoff-Banner die Gedanken der Pfadfinder zum Thema Vielfalt. Die Kinder konnten die Banner bereits im Vorprogramm mitgestalten oder Stockbrot über dem Lagerfeuer backen, Würstchen braten, gemeinsam singen oder sich mit Waffeln und Tee vor dem Feuer gemütlich austauschen.

„Vielfalt braucht Verständigung, auch wenn es nicht so einfach ist.“

Die große Pfadfinderschar wird ganz ruhig, als Bischof Georg über das Licht mit dem Namen Jesu spricht. Der Frieden brauche nicht nur Vielfalt, sondern auch Verständigung. „Jeden Tag erstrahlt die Welt in einer großen Vielfalt. Gott muss es so gewollt haben, sonst hätte er es anders geschaffen. Gott mag die Vielfalt. Er selbst ist auch vielfältig, denn er ist Vater, der Sohn Gottes und der Heilige Geist“, sagt er zu den Kindern. Um Frieden zu erreichen, müssten alle zusammenkommen und auch fremde Menschen aufnehmen, die Grenzen zu schließen, sei keine Lösung. Er erinnert auch daran, dass alle zum Frieden beitragen müssen. Jeder Mensch sei bunt und habe eigene Ideen, um Frieden zu schaffen, ganz wie Jesus es wollte. Auch Jürgen Otto fragt die Kinder: „Wie fühlt sich Frieden an? Wann spürst du eigentlich Frieden?“ Für Frieden brauche es Akzeptanz, Toleranz, Waffenstillstand und Zusammenhalt, so lautet die Antwort einer kleinen Pfadfindergruppe in der Mitte.

Christliche und muslimische Pfadfinder feiern zusammen

Die Vielfalt spiegelt sich auch in diesem Aussendungsgottesdienst wieder. Neben den christlichen Pfadfindern ist auch der muslimische Pfadfinderstamm (BMP) dabei. Begeistert sagt die achtjährige Pfadfinderin Maja: „Ich bin dabei, weil ich es mag, dass alle Menschen und Gruppen zusammenkommen.“ Stellvertretend für 400 einzelne Puzzleteile, die alle Kinder und Jugendlichen bekommen haben, setzt eine kleine Pfadfindergruppe große Holzpuzzleteile auf dem Boden in der Mitte zusammen. Zu erkennen ist so das Logo des Friedenslichts, darauf stellt Jürgen Otto die beiden Laternen aus Bethlehem. Bei andächtiger Stille zündet er mit einigen Pfadfindern und Bischof Georg die ersten Kerzen an. So verteilt sich das Licht nach und nach bis in die letzten Reihen.

Von allen Seiten wird die Abenddämmerung erhellt. Für den 21-Jährigen Pfadfinder Manuel Sach, der seit über 15 Jahren mitfeiert, ist die kleine Flamme in seiner Hand immer wieder etwas Besonderes: „Das Licht ist ein wichtiges Symbol für den Frieden. Die Atmosphäre ist immer so toll.“ Tatsächlich ist die Stimmung gut. Trotz Schneeregen strahlen die Pfadfinder voller Freude und tragen das Licht als Symbol des Friedens mit sich nach Hause und an viele Orte des Bistums Limburg.

Wie das Friedenslicht nach Deutschland kam: Seit 1993 gibt es das Friedenslicht in Deutschland. Die Aktion wurde von dem österreichischen Radiosender ORF 1986 ins Leben gerufen. Seitdem entzündet jedes Jahr ein Kind die Flamme in der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem. Von dort aus wird sie mit dem Flugzeug nach Wien gebracht, wo Pfadfinderinnen und Pfadfinder das Licht übernehmen. Sie verteilen es als Symbol des Friedens in mehr als 25 Ländern Europas in privaten Haushalten und Institutionen. So wird am Mittwoch, 19.12.2018 um 17 Uhr das Licht den Einzug in den hessischen Landtag und in das hessische Ministerium für Soziales und Integration finden.

Anna Katharina Parschan

Volontärin der Informations- und Öffentlichkeitsarbeit

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