NIEDERBRECHEN, 27.01.2019
Heilig Geist überwindet Grenzen
Pfarrei soll neuen Weg zu den Menschen finden
„Mit meinem Besuch bei Ihnen in Ihrer neuen Pfarrei will ich Ihnen danken und ich will Ihnen Mut machen“, sagte der Bischof zu Beginn des Gottesdienstes. Der Weg der Pfarreiwerdung sei schwer und mühsam gewesen. Es sei Kritik geäußert und es sei auch gestritten worden. Und es sei dazu gekommen, dass Leute ausgestiegen sind und den Weg der Pfarreigründung nicht weiter mitgehen wollten. „All das gehört zur Pfarreiwerdung. Ich weiß das. Ich lade Sie, die Sie hier sind, und die, die heute nicht hier sein können, weil Sie verletzt sind, ein, sich weiter zu beteiligen und das kirchliche Leben in der neuen Pfarrei und den vielen Kirchorten und Orten kirchlichen Lebens mit zu gestalten. Helfen Sie und suchen Sie mit nach einem neuen Weg zu den Menschen“, so der Bischof.
In seiner Predigt blickte der Bischof auf die Schrifttexte des Tages, die passender hätten nicht sein können. In seinem Brief an die Korinther (1. Kor, 12, 12-31a) mühe sich der Apostel Paulus darum, deutlich zu machen, dass die Gemeinde zusammengehöre, Konflikte zu überwinden und nach dem Höheren streben solle. Paulus habe die Konflikte in der jungen Gemeinde von Korinth gekannt und von Neid, Ungleichheit und Überheblichkeit untereinander gewusst. So habe die Gemeinde ihren Auftrag, die Frohe Botschaft bekannt zu machen und auf die Menschen in Korinth zuzugehen, nicht erfüllen können. Überwunden werden konnten diese Spannungen nur im Blick auf das Zentrum des Glaubens, auf Jesus Christus. Er habe sein ganzes Leben auf Gott hin ausgerichtet und sei ganz für ihn da gewesen. So konnte er den Armen die Frohe Botschaft, den Gefangenen Hoffnung und den Menschen im Dunkeln Licht bringen. „Dafür sind wir heute da“, sagte der Bischof. „Wir müssen auf das Wort Gottes hören und uns um die Eucharistie versammeln. Wir brauchen die Sehnsucht nach Gottes Wort und nach Gottes Liebe in unserem Leben. Wir müssen uns ansprechen und unsere Herzen weiten lassen, für das was Gott uns zu sagen hat.“
Pfarrei mit einem wunderbaren Namen
Heilig Geist Goldener Grund/Lahn: Die Pfarrei habe, so der Bischof, einen ganz wunderbaren Namen gewählt. Mit Blick auf dieses Patronat könnten Ideen für den neuen gemeinsamen pastoralen Weg und Auftrag der Pfarrei entwickelt werden: „Der Heilige Geist lässt uns fragen, wofür wir brennen und welche Gabe er jedem von uns persönlich gegeben hat“, sagte Bätzing. Die Lahn sei ein wunderbarer Fluss und lasse fragen, was wir zu den Menschen zu tragen haben. Die Lahn sei ein lebendiger Fluss so wie der Glaube lebendig ist. Die Lahn fließe und die Pfarrei habe sich zu fragen, was sie tun könne, damit die Frohe Botschaft zu anderen Menschen komme. „Goldener Grund: Hier drängt sich die Frage auf, was bei uns in der neuen Pfarrei wächst und was Neues entsteht“, so der Bischof. Was könne gesät werden, damit die Pfarrei kraftvoll sein kann. Goldener Grund mache aber auch deutlich, dass Christen aufgrund von Taufe und Firmung vom Heiligen Geist mit Gnade und Segen beschenkt sind. Dieses Geschenk gelte es zu bezeugen und weiterzugeben.
Zwei rote Tücher bahnen sich über vollbesetzte Kirchenbänke hinweg nach und nach einen Weg durch die Kirche und werden schließlich auf den Altar gelegt. Leise stimmen die Chöre den Vers „Veni Sancte Spiritus“ – „Komm Heiliger Geist“ an. Bald ist der gesamte Raum erfüllt vom Gesang, denn immer mehr Gläubige stimmen mit ein: So stellten sich die Gläubigen unter den Schutz des Heiligen Geistes und unter das Patronat ihrer neuen Pfarrei „Heilig Geist Goldener Grund/Lahn“. Am Sonntag, 27. Januar, wurde die Pfarreigründung mit einem Festgottesdienst mit Bischof Dr. Georg Bätzing gefeiert.
Zum 1. Januar 2019 gründete Bischof Dr. Georg Bätzing die neue Pfarrei Heilig Geist Goldener Grund/Lahn. Damit wurden die Pfarreien Arfurt, Aumenau, Kirberg, Langhecke, Niederbrechen, Oberbrechen, Runkel, Werschau und Villmar aufgelöst und zu Kirchorten. Neue Pfarrkirche der neuen Pfarrei ist St. Maximin in Niederbrechen. Neuer Pfarrer der Pfarrei ist Ernst-Martin Benner.
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