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WIESBADEN, 16.12.2019

Mut und Licht für die dunkle Welt

Eine kleine Flamme mit großer Symbolkraft: In einer stimmungsvollen Feier in Wiesbaden ist das Friedenslicht ausgesendet worden.

Würdiger Empfang für das Friedenslicht aus Bethlehem: In Christ König in Nordenstadt haben am Sonntag, 15. Dezember, einige Hundert Pfadfinder, viele Gemeindemitglieder von St. Birgid zusammen mit Bischof Georg Bätzing, Diözesankurat Jürgen Otto und Pfarrer Frank Schindling die weitgereiste kleine Flamme erwartet und feierlich in das ganze Bistum ausgesendet. Die Kirche selbst präsentierte sich für den Anlass in warmen Farben ausgeleuchtet. Besonderer Blickfang waren zwei Friedenstauben, die in den Altarraum projiziert waren. Für den schmissigen Sound sorgte der Stammessingekreis der St. Georgs-Pfadfinder aus Frankfurt-Heddernheim, deren flotte Version der „flinken Füße“ zur Begeisterung aller an die Augsburger Puppenkiste erinnerte.

 

Fasst Euch ein Herz

Er habe schon immer gewusst, dass Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer, Pfadfinder gewesen seien, meinte der gut gelaunte Bischof, der sich sichtlich freute, zum vierten Mal bei der Aussendung dabei zu sein. Das Licht sei ein wunderbares Zeichen für Jesus, der unser Leben hell mache. „Mut zum Frieden“, sagte er mit Bezug auf das diesjährige Motto der Aktion, das passe für die Pfadfinder: Sie stünden mit beiden Beinen im Leben „und bringen den Mut auf, sich einzusetzen.“ Es brauche Mut und Courage, damit Frieden wachsen könne. Eindringlich appellierte Bischof Bätzing an die vielen Wölflinge, Jungpfadfinder, Pfadfinder und Rover in der Kirche, sich ein Herz zu fassen und aufzustehen, wenn Menschen gemobbt und abgestempelt, Minderheiten und Fremde ausgegrenzt würden. In diesem Sinne brauche die dunkle Welt viel Mut und viel Licht.

 

Was junge Menschen selbst mit Mut verbinden, was ihnen Kraft gibt, das konnten sie gleich an Ort und Stelle mitteilen: Per Smartphone eingegeben, ploppten die Wortmeldungen auf dem großen Bildschirm in Sekundenschnelle auf. Familie war da zu lesen, Liebe und Freunde. Vorher bereits war im Podcast zu hören, was junge Bierstädter dazu zu sagen hatten. „Mut ist, zu sich selbst zu stehen“, hatte eine junge Frau im Interview gesagt. Mutig sei es, sich seiner eigenen Schwäche bewusst zu sein, meinte ein anderer. Auch Greta Thunberg wurde als mutiges Vorbild von einem Kind genannt.

 

Einzug des Friedenslichtes

Still und andächtig wurde es in der bis auf den letzten Platz besetzten Kirche, als die kleine, weitgereiste Flamme endlich Einzug hielt und von drei Pfadfindern zum Altar gebracht wurde. Nach und nach entflammten im halbdunklen Gotteshaus die vielen Laternen und Kerzen, bis in allen Reihen kleine Lichter flackerten und für eine magische Stimmung sorgten. Wenig späer waren in den Straßen ringsum Pfadfinder zu sehen mit ihren sorgsam gehüteten Windlichtern: Sie werden von hier das Friedenslicht weitertragen, damit es an Weihnachten in vielen Kirchen und Häusern brennen kann.

Seit 1993 gibt es das Friedenslicht in Deutschland. Die Aktion wurde von dem österreichischen Sender ORF 1986 ins Leben gerufen. Seitdem entzündet jedes Jahr ein Kind die Flamme in der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem. Von dort aus wird sie mit dem Flugzeug nach Wien gebracht, wo Pfadfinderinnen und Pfadfinder das Licht übernehmen. Sie verteilen es als Symbol des Friedens in mehr als 25 Ländern Europas in privaten Haushalten und Institutionen. So wird das Licht ebenfalls in den hessischen Landtag und in das hessische Ministerium für Soziales und Integration einziehen.

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