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FRANKFURT, 06.12.2019

Nikolaus auf dem Liebfrauenberg gesichtet

Hohoho!Kein Nikolaustag ohne den Bischof von Myra. In der Frankfurter Innenstadt verteilt er "Apfel, Nuss und Mandelkern".

Auf dem Frankfurter Liebfrauenberg ist er am Freitag, 6. Dezember, seinem Namenstag, gleich mehrfach gesichtet worden: Der Nikolaus, gewandet in ein festliches Bischofsgewand mit Mitra und goldenem Stab! Mit dabei hat der fromme Mann aus Myra natürlich auch die traditionellen Schokoladennikoläuse, Mandarinen und jede Menge guter Wünsche für eine gesegnete und besinnliche Adventszeit.

Das allerdings gestaltet sich ein bisschen schwierig inmitten des vorweihnachtlichen Trubels in der Innenstadt. Während Passanten zwischen Zeil und Weihnachtsmarkt mehr hetzen als schlendern, nimmt sich der Nikolaus Zeit. Hier ein kleines Gespräch, da ein freundliches Wort, wenn nötig auch mehrsprachig, um den Touristen in Frankfurt  eine persönliche Ansprache zu bieten. Besondere Begeisterung löst der rotgewandete Nikolaus mit dem grauen Bart immer dann aus, wenn Kindergartengruppen seinen Weg kreuzen. Ein bisschen Furcht bei den Kleinsten kann der große Nikolaus mit freundlichen Worten und einem Lächeln, am besten aber wohl mit der Schokolade im Gepäck, rasch überwinden.

Direkt neben dem katholischen Infoladen punctum hat an diesem Morgen auch der Weihnachtsstand der Frankfurter Eine-Welt-Gruppen geöffnet. Noch bis Sonntag gibt es hier Glühwein und Punsch, Schokolade und Gebäck aus fairem Handel. Der Erlös fließt in die Projekte der Pfarreien für die Eine Welt.

Nach einer Legende soll Bischof Nikolaus, der im vierten Jahrhundert nach Christus im türkischen Myra (heute Demre) wirkte, einem Schiff aus Seenot geholfen haben, dessen Matrosen ihn um Hilfe angefleht hatten. Der Nikolaus-Kult breitete sich etwa zwei Jahrhunderte nach dem Tod des Bischofs vor allem in der griechischen Kirche, später auch in den slawischen Ländern und ganz Europa aus.

Der Brauch, Kinder am Nikolaustag zu beschenken, geht auf die so genannte Schülerlegende zurück: Im späten Mittelalter durfte an den Klosterschulen einmal im Jahr ein Schüler im „Bischofsspiel“ die Funktion des Abtes oder Bischofs übernehmen und über Kloster und Schule „herrschen“. Seither entwickelte sich der Nikolaus-Tag zum wichtigen Tag für Kinder, die am Vorabend ihre Stiefel vor die Tür stellen und vom Nikolaus kleine Geschenke und Süßes bekommen. Auch Nikolaus-Feiern mit verkleideten Nikoläusen sind sehr beliebt. Dargestellt wird der Bischof auch da allerdings meist als Weihnachtsmann im roten Kapuzenmantel und mit weißem Bart, einem Bild, das erst im 19. Jahrhundert von dem Maler Moritz von Schwind geschaffen wurde.

 

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