KÖNIGSTEIN/LIMBURG.-, 11.06.2019
Von flinken Pinguinen und nützlichen Zebrastreifen
„Fressen Erdmännchen auch Salami?“ Keine abwegige Frage, wurden die kleinen Tiere doch gerade als Fleischfresser vorgestellt, die sogar Skorpione vertilgen. „Nein, da bekommen sie Bauchweh“, antwortet Jenny Gübert vom Opel-Zoo in Königstein schnell. „Schinken?“, fragt das Kind weiter. „Auch nicht. Außerdem sind unsere Erdmännchen leicht übergewichtig, deshalb lieber nicht füttern“, erklärt die pädagogische Mitarbeiterin lachend bei dem Rundgang mit den Familien, die zum Familientag der Fachstelle Familienpastoral des Bistums Limburg gekommen sind. Insgesamt waren knapp 140 Teilnehmer, rund 40 Familien, am Pfingstmontag, 10. Juni, in Königstein dabei. Die Familien aus allen Teilen des Bistums konnten viel erleben und erfahren, zum Beispiel, dass Trampeltiere ruckzuck 130 Liter trinken können, Giraffen blaue Zungen haben und Stechmücken nicht auf Zebras landen können.
Bei den Familien-Führungen durch den Zoo haben Edwin Borg und Heiko Dörr von der Fachstelle Familienpastoral zudem über biblische Tiere und erstaunliche Stärken der einzelnen Tiere gesprochen. Die Kinder durften dabei Fragen stellen und raten, was ein Zoo mit der Arche Noah gemeinsam haben könnte oder wie viele Schafe es in der Bibel gibt. Von dem „allerbiblischsten“ Tier, dem Schaf, so Heiko Dörr, ist 409 mal in der Bibel die Rede, deshalb durfte der Streichelzoo mit den Schafen bei dem Rundgang nicht fehlen. Auch bei den Elefanten, Kamelen und Eseln gab es einen Stopp. Allesamt Tiere der Bibel. Die Erdmännchen allerdings nicht. „Trotzdem gehen wir zu den Erdmännchen, weil sie so süß sind und weil sie tolle Teamplayer und Wächter sind“, erklärt Dörr den Kindern. Gut, denn die Erdmännchen sind auch die Lieblingstiere vieler Kinder.
Artenschutz und die Arche Noah
Auch die Kinder der Familie Lakemeier aus Waldbrunn hatten schnell ihre Favoriten auserkoren: Das Trampeltier, weil es so geschickt Blätter vom Baum holen kann, das Stachelschwein, die Ponys beim Ponyreiten im Opel-Zoo oder die Elefantenkuh, die trotz fehlendem Stoßzahn Leitkuh geworden ist. Dass der Elefant keine natürlichen Feinde außer dem Menschen hat, wussten bereits die jüngeren Kinder. Auch, dass Natur- und Artenschutz wichtige Themen sind. So wie Arche Noah die Tiere gerettet habe, erklärt Dörr, seien heute Zoos im Artenschutz aktiv, sie züchten bedrohte Tierarten und wildern die Nachzucht teilweise wieder aus - wie den mesopotamischen Damhirsch. Zoos seien so nicht nur Orte der Erholung und Entspannung.
Für die Familien hat das Team Bastel- und Spielstationen vorbereitet, eine Smartphone-Rallye und eine „inklusive“ Runde im Streichelzoo, bei der mit Brille, Hörschutz oder dicken Handschuhen verschiedene Handicaps simuliert wurden. Bei der digitalen Rallye durch den Zoo mussten die Teilnehmer sich durch ein Quiz klicken mit zum Teil kniffligen Fragen, beispielsweise wie schnell ein Pinguin watscheln kann. Immerhin 2,5 km/h. Und unter Wasser, in ihrem Element, sind sie natürlich erheblich schneller. Und die blauen Zungen der Giraffen? „Die sorgen dafür, dass kleine Wunden an der gut durchbluteten Zunge schneller heilen, wenn sie bei den dornigen Akazien mal danebenbeißen“, erklärt Gübert den Familien. Akazien seien nämlich das Lieblingsessen der Giraffen.
Tierisches Angebot wird nun für Pfarreien konzipiert
Die Premiere habe geklappt, jetzt kann das Angebot „in Serie gehen“, freut sich Edwin Borg, Leiter der Fachstelle. „Angedacht ist, solche Angebote nun für Pfarreien zu konzipieren, zum Beispiel für die Tierparks in Weilburg und Bad Marienberg oder auch für den Frankfurter Zoo“. Bei dem Opel-Zoo seien sie zuvor offene Türen eingerannt. An dem Infostand und bei den verschiedenen Stationen haben so auch weitere Besucher mitmachen können. „Und Kirche ist da, wo die Menschen sind“, ergänzt Borg. „Die Freude und das gemeinsame Erleben soll bei der Familienpastoral im Vordergrund stehen“.
Das Angebot der Fachstelle in Zusammenarbeit mit der Arbeitsstelle Inklusion wurde von der Aktion Mensch gesponsert. Infos zu weiteren Angeboten der Fachstelle gibt es auf der Seite www.familienpastoral.bistumlimburg.de.
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