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LIMBURG, 17.06.2020

Die Empfehlungen zu Eigen machen

Anfangen: Das ist der Plan des Bistums Limburg. In einer Pressekonferenz ging es um die am Samstag, 13. Juni, übergebene Projektdokumentation zur MHG-Studie.

„Man fängt klein an und man muss den Willen haben anzufangen. Das ist das, was wir bereits mit der Beauftragung des Projektes deutlich gemacht haben“, sagte Bischof Georg Bätzing in einer Pressekonferenz in Limburg am Mittwoch, 17. Juni, zu den Ergebnissen des Projektes „Betroffene hören – Missbrauch verhindern“. Die Projektdokumentation umfasst mehr als 400 Seiten und wurde am vergangenen Samstag, 13. Juni, den Auftraggebern Georg Bätzing, Bischof von Limburg, und Ingeborg Schillai, Präsidentin der 13. Diözesanversammlung des Bistums, übergeben.

Der Bischof betonte, das Bistum mache sich die Empfehlungen der MHG-Studie zu Eigen. Es gebe keine Diskussion oder erneute Prüfung der Studie, sondern es gehe vielmehr darum, die Ergebnisse so umzusetzen, dass sie das Handeln der Kirche im Bistum Limburg und die Kultur der Kirche im Bistum Limburg veränderten. „Ich habe das Projekt in Auftrag gegeben, damit wir eine Kultur verändern und dazu gehört ganz sicher auch die Entscheidungskultur in unserem Bistum“, sagte der Bischof. Dewi Suharjanto, Leiterin des Projekts, betonte: „Es ist kein Vertrauensprojekt. Kein Aufarbeitungsprojekt ist ein Vertrauensprojekt. Sondern es ist ein Transparenzprojekt mit klaren Regeln.“ Der Anfang sei gemacht, nun müsse an der Umsetzung der Ergebnisse gearbeitet werden.

61 Maßnahmen

Der Bericht stellt 61 Maßnahmen heraus, um Missbrauch zu verhindern und mehr Transparenz zu schaffen. Viele dieser Maßnahmen setzten einen Diskurs voraus, erklärte Bätzing, andere könnten in kürzerer Zeit umgesetzt werden. „Ich bin zuversichtlich, dass wir in überschaubarem Zeitraum zu Ergebnissen kommen.“ Ingeborg Schillai betonte: „Der Diözesansynodalrat steht hinter dem Projekt. Es ist wichtig, diese Dinge umzusetzen.“ Daher habe der Diözesansynodalrat dem Bischof zur Implementierung geraten. Es gehe nicht darum, Kirche in der Öffentlichkeit gut darzustellen, sondern vielmehr darum, Betroffene zu hören. Diesen Punkt griff auch die externe Projektbeobachterin und Juristin Claudia Burgsmüller auf. Berichte von Betroffenen seien früher entgegen genommen worden, es wurde aber nicht nachgefragt. Das müsse jetzt an erster Stelle stehen, damit weitere Fälle ans Licht kämen und in Zukunft Missbrauch verhindert werden könne.

Der komplette Bericht mit den Fallbeschreibungen kann in der Pressestelle des Bistums Limburg nach einer Anmeldung mit Terminvorschlag per Mail an info@bistumlimburg.de eingesehen werden. Die Zeiten dafür sind montags bis donnerstags, 8 Uhr bis 15 Uhr, freitags, 8 Uhr bis 13 Uhr.

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