FRANKFURT, 30.01.2020
Die Wirklichkeit Wohnungsloser auf einem Plakat
In der D-Ebene der U-Bahnstation Hauptwache, am Gleis der U1, 2, 3 und 8 in Richtung Südbahnhof, dort wo täglich Tausende Berufstätige, Passanten, Besucher der Stadt vorbeihasten, weckt ein riesiges Plakat in Schwarzweiß die Aufmerksamkeit. Ein Obdachloser liegt da, Zahlen beschreiben das Leben auf der Straße. Wer daran vorbeikommt, hält oft einen Moment inne, studiert das Plakat, das sich von den bunten Werbewelten anderer Anbieter deutlich unterscheidet.
Und das soll es auch: 16 Studenten aus dem Bachelor-Studiengang Soziale Arbeit der IUBH Internationalen Hochschule Frankfurt am Main haben das Gemeinschaftswerk entworfen, das sie zusammen mit ihrem Professor, Nikolaus Meyer, am Donnerstag, 30. Januar, der Öffentlichkeit vorstellen.
Drei Monate lang haben die jungen Leute die Gäste des Franziskustreffs am Frankfurter Liebfrauenkloster zu ihren Lebenswirklichkeiten befragt, diese Daten analysiert und anschließend zu einem Plakat aufbereitet. In Frankfurt, so haben sie erfahren, leben mindestens 2.700 wohnungslose Menschen. Davon sind gut 400 ohne jedes Dach über dem Kopf. Rund 160 Wohnungslose kommen täglich zum Frühstück in den Franziskustreff in der Innenstadt, der von Kapuzinerbruder Michael Wies, selbst Sozialarbeiter von Beruf, geleitet wird.
Zwei Monate soll das Plakat in der U-Bahnstation zu sehen sein. Bereitgestellt wurde die Fläche von der Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF).
