FRANKFURT, 26.02.2020
Ein kurzes intensives Innehalten ist „besser als nichts“

„45 Minuten Cardio-Training sind gut, aber zehn Minuten kurz und intensiv ist besser als nichts.“ Pater Stefan Maria Huppertz vom Citykloster Liebfrauen mitten in der Frankfurter Innenstadt lächelt, als er die Schale mit Asche hebt und den Gläubigen ein „Aschekreuz to go“ ankündigt. Kurz und intensiv ist tatsächlich das innehalten, zu dem er an diesem Aschermittwoch, 26. Februar, schon bei der ersten Runde zum Mittagsläuten etwa 50 Gläubige im Innenhof von Liebfrauen begrüßt.
Schnell in der Mittagspause, zwischen zwei Terminen oder auch während des Einkaufsbummels oder einer Stadtbesichtigung haben Christen heute stündlich Gelegenheit, ein kurzes Gebet zu sprechen, die Lesung zum Tage aus dem Markus-Evangelium zu hören, zu singen und das Vaterunser zu beten. Dazu werden alle, die möchten, mit dem Aschekreuz bezeichnet, das für Neuorientierung und Neuanfang steht. Die Entscheidung, bewusst in der Fastenzeit einen Schritt auf Jesus zuzugehen, „entschieden und entschlossen, mit Freude und Kraft“, brauche so ein Symbol, das erhöhe die Verbindlichkeit, sagt P. Stefan, ehe er die Stirnen der Gläubigen mit der Asche bezeichnet.
Beginn der siebenwöchigen Fastenzeit

Das Aschekreuz steht in der katholischen Kirche für Endlichkeit und Verantwortung. Egal ob beim „Aschekreuz to go“ um 12 Uhr, 13 Uhr, 15 Uhr und 16 Uhr, das die Kapuziner von Liebfrauen gemeinsam mmit der katholischen Informationsstelle punctum anbieten, in den vier Eucharistiefeiern um 7 Uhr, 10 Uhr, 18 Uhr und 20 Uhr in der Liebfrauenkirche oder den zahlreichen Gottesdiensten in den anderen katholischen Kirchen Frankfurts.
Mit dem Aschermittwoch beginnt in den christlichen Kirchen die siebenwöchige Fastenzeit bis Ostern. Sie erinnert an die 40 Tage, die Jesus vor seinem Tod fastend und betend in der Wüste verbrachte. In der katholischen Kirche werden an diesem Tag seit altersher die Palmzweige des Vorjahres verbrannt. Aus der so gewonnenen und gesegneten Asche zeichnen Priester den Gläubigen ein Kreuz aus Asche auf die Stirn. Es soll die Menschen an ihre Vergänglichkeit erinnern und sie zur Umkehr aufrufen. Dazu spricht der Priester die Worte „Gedenke Mensch, dass Du Staub bist und zum Staub zurückkehrst“.