LIMBURG, 21.08.2020
Engagement stärken und wertschätzen
Ehrenamtliche begeistern, begleiten und mit ihnen arbeiten: Damit hat sich das Qualifizierungsangebot zur Freiwilligenkoordination beschäftigt. Neun Haupt- und Ehrenamtliche haben am Samstag, 15. August, diese Qualifizierung abgeschlossen. Der Kurs vom Ressort Kirchenentwicklung des Bistums Limburg und dem Caritasverband für die Diözese Limburg umfasste vier Seminare zu verschiedenen Themen rund ums Ehrenamt. Referentin war Gabriele Glandorf-Strotmann aus dem Erzbistum Hamburg. Sie leitet das Referat „Organisationsentwicklung, Gemeindeberatung, Engagementförderung“ und ist zudem Organisationsentwicklerin und Coach. Im Kurs wurden Grundlagen der Freiwilligenkoordination, Anerkennung und Kooperation sowie Planung und Begleitung beleuchtet.
Die vier Module hatten unterschiedliche Schwerpunkte und die Teilnehmer konnten sich auch nur für einzelne Module anmelden und sich somit die für sie interessanten Inhalte aussuchen. Fünf Teilnehmer haben alle vier Module besucht, an jedem Kurs nahmen zwischen 10 und 15 Interessierte teil. „Das Thema Freiwilligenkoordination hat viele Facetten, die mir zu Beginn noch gar nicht so bewusst waren“, erzählt Manfred Hahn. Er ist ein Ehrenamtlicher aus der Pfarrei St. Ursula in Oberursel und Steinbach und ist in der Telefonseelsorge und im Leitungsteam des Ortsausschusses seiner Pfarrei aktiv. „Ich möchte vor allem vorantreiben, dass es notwendig ist, das Thema Ehrenamts- oder Freiwilligenarbeit besser in den Blick zu nehmen“, sagt er. Ihm geht es darum, dass die Ehrenamtlichen zufrieden sind und wertgeschätzt werden.
Ehrenamtliche würdigen und wertschätzen, das spielt auch für Birgit Losacker, Referentin für kategoriale Seelsorge, eine wichtige Rolle. Sie ist zudem im Bistum Limburg für die Qualifizierung von Ehrenamtlichen in der Krankenhaus- und Altenheimseelsorge zuständig. „Wie finde ich Ehrenamtliche? Wie entdecke ich Charismen? Und wie gestalte ich das nachhaltig?“, das seien wichtige Fragen für sie im Kurs gewesen. Ebenso die Frage danach, wie sich das Miteinander von Haupt- und Ehrenamtlichen gestalten kann. Im Bistum fehle ihr aber ein verbindlicher Rahmen für dieses Thema.
Gerade in der Corona-Zeit haben sich einige Freiwillige dazu entschieden, ihr Ehrenamt aufzugeben, erzählt Bernhard Hamacher aus der Pfarrei St. Franziskus im Hohen Westerwald. „Da geht es dann auch darum, wie ich die Ehrenamtlichen gut verabschiede“, sagt er. Zu der Begleitung und Förderung gehöre schließlich irgendwann auch der Abschied. „Und auch da braucht es Wertschätzung“, sagt Hamacher. Weiter dürfe Ehrenamt nicht nur nebenbei laufen, sondern in der Zukunft brauche es ebendiese Ehrenamtskoordination, um mit den Freiwilligen gut arbeiten zu können.
Hintergrund:
Zum ersten Mal hat das Ressort Kirchenentwicklung des Bistums Limburg gemeinsam mit dem Caritasverband für die Diözese Limburg dieses Qualifizierungsangebot für Haupt- und Ehrenamtliche durchgeführt. Das Ziel der Qualifizierung ist die Stärkung des Engagements und der Verantwortung von Engagierten in den Pfarreien, Gemeinden, kirchlichen Einrichtungen, Organisationen und Verbänden. Für die Umsetzung erlernten die Teilnehmer Instrumente und Vorgehensweisen einer professionellen Ehrenamtskoordination im Kontext von Kirchenentwicklung.