FRANKFURT, 11.03.2020
Frankfurter Katholiken werden von zwei Frauen vertreten

Die Stadtversammlung der Frankfurter Katholiken hat einen neuen Vorstand: Die Personalleiterin Marianne Brandt aus dem Kirchort St. Bernhard in der Dompfarrei wurde bei der konstituierenden Sitzung der Stadtversammlung am Dienstag, 10. März, mit großer Mehrheit zur Vorsitzenden gewählt. Sie löst die Ärztin Daniela Marschall-Kehrel ab, die vier Jahre an der Spitze der rund 150.000 Frankfurter Katholiken stand, aber aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr kandidierte.
Zu Brandts Stellvertreterin wählten die Delegierten aus den katholischen Pfarreien die Kommunikationsberaterin Christiane Leonhardt vom Kirchort St. Antonius im Westend. Dem erweiterten Vorstand gehören außerdem die Polizeibeamtin Rebekka Rammé und der Volkswirt Kevin Herrmann.
Der Selbständigkeit der Gläubigen dienen
Stadtdekan Johannes zu Eltz würdigte in seiner Begrüßung die Rechte der Stadtversammlung. In diesem synodalen Gremium komme die Selbständigkeit der Gläubigen am besten zum Ausdruck. Wer durch Amt oder Mandat in der Kirche hervorgehoben sei, habe die Aufgabe, den Gläubigen zu dienen und ihre Eigenverantwortung zu fördern. Dass mittlerweile auch die Amtskirche den Schulterschluss mit den Gläubigen suche, zeige der Synodale Weg, der im Januar in Frankfurt begonnen hat und für deutliche Reformen in der katholischen Kirche eintritt.
Erfahrungsaustausch und Beobachtung gesellschaftlicher Entwicklung

Die Stadtversammlung ist die gewählte Vertretung der Frankfurter Katholiken. Ihre mehr als 50 Mitglieder werden aus den Pfarrgemeinderäten von acht katholischen Pfarreien, einem Pastoralen Raum und 13 Gemeinderäten der Gemeinden anderer Muttersprache sowie aus katholischen Einrichtungen und Verbänden in Frankfurt entsandt.
Die Stadtversammlung spiegelt damit die Vielfalt katholischen Lebens in der Stadt wider. Nach der Synodalordnung des Bistums Limburg hat sie die Aufgabe, den Erfahrungsaustausch der Pfarrgemeinderäte untereinander zu pflegen sowie Entwicklungen im kirchlichen, gesellschaftlichen und kommunalen Leben zu beobachten, zu diskutieren und dazu Stellung zu nehmen. Die Mitglieder sind jeweils für vier Jahre gewählt. Der Stadtdekan nimmt an den Sitzungen teil, hat aber kein Stimmrecht.
Schwerpunkte der Arbeit
Zu den Schwerpunkten der Amtsperiode 2016-2020 gehörten prekäre Arbeit, die Hilfenetze, Ökumene, Wohnen und sexueller Missbrauch in der Kirche. Zu wichtigen Themen in Stadt und Kirche meldete sich die Stadtversammlung mit eigenen Stellungnahmen zu Wort, etwa zum gesellschaftlichen Miteinander oder zu Kinderarmut.