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LIMBURG, 17.06.2020

Frauenpower für das Bistum

Bischof Georg Bätzing sendet im Juli sechs neue Pastoralreferentinnen aus. Hier stellen wir die Kandidatinnen vor.

Am Samstag, 4. Juli 2020, sendet Bischof Georg Bätzing sechs neue Pastoralreferentinnen aus. Die Feier im Limburger Dom wird im Live-Stream übertragen. Hier stellen wir die Kandidatinnen vor.

Für Nicole Bormann aus Diez ist der Beruf, Patoralreferentin zu sein, eine Lebenseinstellung. „Den Beruf kann man nicht von der Privatperson trennen. Er fordert mich als ganzen Menschen“, erzählt die 27-Jährige. Sie hat an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz studiert und wird in Zukunft in der Pfarrei St. Blasius im Westerwald eingesetzt. „Ich freue mich darauf, mit verschiedenen Menschen zusammenzukommen und sie ein Stück auf ihrem Weg zu begleiten. Und auch darauf, Kirche mitzugestalten und Ideen zusammen mit anderen umzusetzen.“ Es sei ein Privileg, dass sich die Menschen in prägenden Lebensabschnitten wie Beerdigung, Taufe und Hochzeit an das Pastoralteam wendeten. „Ich bin gerührt, wie viel Vertrauen der Kirche entgegengebracht wird. Eine große Herausforderung sehe ich deshalb darin, dass ich die Kirche repräsentiere.“ Daher möchte sie, dass sich die Menschen bei ihr wohlfühlen. Sie sollen sehen, dass Kirche nicht nur aus schlechten Schlagzeilen bestehe, sondern vor allem auch aus Menschen, die sich interessieren und die in schwierigen Zeiten Beistand leisten können und Wegbegleiter sind.

Moderne Formen der Glaubensvermittlung

Ann-Kathrin Eckert stammt aus Hattersheim und hat katholische Theologie in Mainz studiert. Sie möchte für die Menschen vor Ort da sein, auf ihre Wünsche und Bedürfnisse eingehen und zugleich über den Tellerrand hinausschauen. Motivation zieht sie aus ihrem eigenen Glauben, aber auch aus Gesprächen und Begegnungen. „Ich darf beruflich meiner Leidenschaft nachgehen: Das ist ein Geschenk, für welches ich sehr dankbar bin“, sagt Eckert. Sie wird in der Pfarrei Unsere Liebe Frau in Wetzlar eingesetzt. Ihre Ausbildungszeit hat Eckert ebenfalls in der Diaspora verbracht. Eine besondere Herausforderung sieht sie in der Größe der Pfarreien im Norden des Bistums. „Zu Beginn meiner Assistenzzeit war ich „erschlagen“ von der Größe der Pfarrei und leicht abgeschreckt von den Fahrtwegen. Aber daran habe ich mich schnell gewöhnt“, erklärt die 26-Jährige. Dennoch freut sie sich darauf, viele neue Menschen kennenzulernen. Ein Ziel der künftigen Pastoralreferentin ist es, moderne Formen der Glaubensvermittlung zu finden und sich gemeinsam mit den Gemeindemitgliedern zu entwickeln.

Corinna Feth aus Ludwigshafen arbeitet in der Pfarrei St. Josef in Frankfurt. Dort wird sie auch nach ihrer Assistenzzeit eingesetzt. „Für mich ist der Beruf der Pastoralreferentin unheimlich vielseitig und spannend. Man arbeitet mit den unterschiedlichsten Menschen zusammen, mit Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen, Senioren und lernt immer wieder neue Menschen kennen“, sagt Feth. „Der Job ermöglicht es mir, mein Hobby, mein Ehrenamt zum Beruf zu machen und in einer besonderen Weise für meinen Glauben und Jesu Botschaft einzustehen.“ Sie möchte sich vor allem für junge Menschen einsetzen. „Die Kirche kann auch ein Ort für junge Menschen sein, wo sie sich ernstgenommen und willkommen fühlen“, sagt Feth. Aber auch auf die Arbeit mit den ehrenamtlichen und die religionspädagogische Arbeit mit Kindern freut sich die 27-Jährige, denn darin sieht sie ihre Stärke: „Ich probiere gerne neue Dinge aus und bin bereit, die Menschen darin zu fördern. Des Weiteren ist mir ein herzliches und offenes Miteinander wichtig.“

Menschen begleiten und stärken

Als Krankenhausseelsorgerin wird Miriam Gies in Wiesbaden tätig sein. Sie ist in Nassau an der Lahn aufgewachsen und war bereits 12 Jahre im Bistum Mainz als Religionslehrerin und Schulseelsorgerin tätig und engagierte sich zudem in der Notfall- und Krisenseelsorge. „Kein Arbeitstag gleicht dem anderen und ich habe die Möglichkeit, frei und eigenverantwortlich zu arbeiten“, erklärt Gies. Sie möchte die Menschen, die ihr begegnen, begleiten, stärken und ermutigen, ihren Glauben und ihre christliche Überzeugung in ihrem Alltag zu leben. „Ich freue mich am meisten auf den direkten Kontakt mit Menschen, die ihre ganz eigene Lebensgeschichte mitbringen und denen ich als Mensch, als Christin und Theologin begegne“, sagt sie.

Zu den neuen Pastoralreferentinnen im Bistum Limburg gehört auch Rebecca Hafner. Sie ist Missionsärztliche Schwester und verbrachte ihre Assistenzzeit in der Pfarrei St. Marien in Frankfurt. „Menschen zu vernetzen und Orte für Austausch zu ermöglichen, wo Menschen sein können, wie sie sind, ist mir ein großes Anliegen“, erklärt sie. Eine besondere Herausforderung sei es, gerade in dieser Zeit in Kontakt mit den Menschen zu kommen, wenn persönliche Treffen schwierig seien. Dennoch freut sich die 28-Jährige darauf, sich an ihrem neuen Einsatzort neu auf den Weg zu machen und Menschen kennenzulernen, von ihnen zu hören und gemeinsam Ideen auszugestalten. Hafner wird in der Pfarrei St. Franziskus in Frankfurt eingesetzt.

Das Hobby zum Beruf gemacht

Kinderfreizeiten, Messdienerin und Gruppenleiterin: Alena Steppan aus Kölbingen ist mit der Kirche aufgewachsen. „In meinem freiwilligen sozialen Jahr in Sarajevo habe ich gemerkt, was für eine große Rolle Religion und damit verbundene Konflikte spielen können. In diesem Bewusstsein habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht“, erklärt die 28-Jährige. Sie wird in der Pfarrei Maria Himmelfahrt in Hachenburg eingesetzt. „Ich gehe nie den Weg des geringeren Widerstands, um zum Beispiel Konfrontationen aus dem Weg zu gehen“, sagt Steppan. Authentizität sei für sie eine wichtige Grundlage. Zudem möchte sie auf die Menschen in der Pfarrei schauen und mit ihnen Projekte, Pläne und Ideen entwickeln, um gemeinsam Kirche zu sein. „Unsere Kirche ist so plural wie die Gesellschaft. Ich nehme immer wieder wahr, dass sich aufgrund von unterschiedlichen Meinungen Fronten bilden und diese sich verhärten. Diese Pluralität auszuhalten wird schon eine Herausforderung, aber noch mehr, dafür zu werben, dass wir sie alle aushalten und einander akzeptieren“, sagt Steppan.

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