MAINZ, 28.04.2020
Für Flüchtlinge in Not
Mit einer Online-Petition fordern mehrere Institutionen, darunter die Willkommenskultur im Bistum Limburg, die Evangelische Kirche in Rheinland-Pfalz und das Katholische Büro Mainz, die rheinland-pfälzische Landesregierung dazu auf, mit einem Landesaufnahmeprogramm auf die Notlage von Menschen auf der Flucht zu reagieren. Die Forderungen können online unter www.openpetition.de/!rlpnimmtauf unterstützt werden.
Konkret sollen durch ein eigenes und dauerhaftes Landesaufnahmeprogramm für jährlich 1.000 besonders verletzliche Flüchtlinge aus den Flüchtlingslagern in Libyen, dem Libanon und anderen Erstaufnahmeländern sichere und legale Zugangswege und eine Lebensperspektive geschaffen werden. Weiterhin sollen konkrete und verbindliche Aufnahmezusagen dazu führen, dass auch die Bundesregierung mehr Schutzsuchende in Not aufnimmt, darunter Menschen, die aus Seenot gerettet werden oder in Flüchtlingslagern in Griechenland und anderen europäischen Staaten unter schlechten Bedingungen leben. Dazu soll die rheinland-pfälzische Regierung pro Jahr 200 Flüchtlinge mehr aufnehmen, als sie es nach dem innerdeutschen Verteilmechanismus müsste.
Die Aufforderung wurde initiiert von den Evangelischen Kirchen in Rheinland-Pfalz, dem Katholischen Büro Mainz, der DGB RLP/Saar, der Liga der Freien Wohlfahrtspflege in RLP sowie der Seebrücke, dem Verein Resqship e.V., des AK Asyl - Flüchtlingsrat RLP, „Aktiv für Flüchtlinge RLP“, Armut und Gesundheit in Deutschland e.V. und des Initiativausschusses für Migrationspolitik in RLP.
Nach aktuellen Schätzungen des UN-Flüchtlingskommissariats benötigen derzeit etwa 1,4 Millionen besonders verletzliche Flüchtlinge dringend einen Aufnahmestaat. In Libyen, dem Libanon und anderen Staaten, wo sie sich unter verheerenden Bedingungen in Lagern aufhalten müssen, sind ihr Leben, ihre Freiheit, ihre Sicherheit und ihre Gesundheit in konkreter Gefahr.