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LIMBURG.-, 24.12.2020

Gott springt uns zur Seite

Für Bischof Georg gehört das Lied "Stille Nacht, heilige Nacht", wie kaum ein anderes Lied zu Weihnachten. Deshalb stellte er es auch ins Zentrum seiner Predigt am Heiligabend.

„Christ, der Retter ist!“ – das ist die Botschaft des Weihnachtsfestes. Für Bischof Dr. Georg Bätzing fängt das Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“, aus dem diese Zeile stammt, die Stimmung der Heiligen Nacht ein wie kein anderes. Es sei gefühlvoll romantisch, klinge nach Sehnsucht und verheiße Harmonie. „Wir finden uns darin, weil es in seiner Schlichtheit ausdrückt, was uns an Weihnachten bewegt. Und wen gerade im eigenen Leben dunkle Sorgen und wehmütige Abschiede bewegen, den rührt es nicht selten zu Tränen. Dieses Lied braucht die Nacht, um seine Kraft zu entfalten. Es macht die Nacht erträglicher und trägt hindurch bis zum Morgen. Es ist wahrhaftig ein Weihnachtslied“, sagte der Bischof von Limburg in seiner Predigt in der Christmette am 24. Dezember im Limburger Dom.

Altes geht, Neues kann geboren werden

Für viele Menschen sei die Nacht eine besonders intensive Zeit. Schmerzen drückten mehr als tagsüber und auch Verlust und Einsamkeit seien dann spürbarer. Zweifel meldeten sich lauter, wenn es still um einen herum werde. Andererseits wachse aber auch neue Hoffnung über Nacht und Kranke verspürten Besserung. Nachts würden auch mehr Kinder geboren als am Tag. „Die Nacht ist ambivalent: Altes geht und vergeht, Neues kann geboren werden und das Licht der Welt erblicken“, so Bätzing. In der Heiligen Nacht werde Gott Mensch. Gott springe den Menschen zur Seite. Nichts halte ihn mehr auf seinem königlichen Thron. Seine Menschenfreundlichkeit und sein mitfühlendes Herz drängten ihn zu den Menschen.

Auch Jesus lernte als Mensch die Nacht mit ihrem doppelten, tiefgründigen Gesicht kennen. Nachts suchte er die Einsamkeit, um zu beten. In der Nacht des Gründonnerstags überfiel ihn die Angst und er rang sich zur Hingabe durch. Als er am Karfreitag gekreuzigt wurde, sei es finster am helllichten Tag geworden. „Die Nacht des Grabes hat zwei Seiten, Tod und Leben ringen miteinander, aber das Leben siegt, Gottes Treue trägt, er hält sein Wort und steht zu seinem lieben Sohn und reißt ihn heraus aus der Nacht zur Auferstehung. Aus der Nacht der finsteren Gewalten wird die Nacht der Verheißung für uns“, erklärte der Bischof. Keine Nacht halte das, was sie befürchten lässt. Jede Nacht ende. Es komme ein neuer Tag, so sicher wie morgen früh die Sonne aufgehe.

Die Botschaft von Weihnachten lebt

Gott habe den Menschen in der Heiligen Nacht den Retter gesandt. „Christ, der Retter, ist da!“, dies werde an Weihnachten gefeiert. Die Hirten auf den Feldern hätten diese Botschaft als erstes gehört und über die Zeiten hinweg sei sie ins Heute gedrungen. „Und indem wir Weihnachten feiern, lebt diese Botschaft und kann die Menschen heute in ihren Nächten erreichen, so dass keiner mehr verzweifeln muss“, sagte Bischof Georg Bätzing. 

Predigt des Bischofs

Bildergalerie

Stephan Schnelle

Pressesprecher

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